Marussia soll sich ab dem 19. Februar nicht mehr in Insolvenz befinden. Laut britischen Medienberichten haben die Insolvenzverwalter eine Vereinbarung mit einem Investor getroffen. In einem Statement heißt es, dass John Booth und Graeme Lowdon das Team führen sollen und es beim Saisonauftakt in Australien am Start stehen soll. Ob Marussia mit dem Vorjahresboliden antreten könnte, muss der World Motor Sport Council noch entscheiden.

Möglich macht den Neuanfang ein bestimmtes Geschäftsmodell (Company Voluntary Arrangement), bei dem eine insolvente Firma handeln kann, während sie über einen bestimmten Zeitraum festgelegte Beträge an die Gläubiger zahlt. Voraussetzung ist die Zustimmung der Gläubiger, zu denen bei Marussia unter anderem Ferrari und McLaren zählen.

Auch die Zusicherung, dass Marussia das Preisgeld für Platz neun bei den Herstellern erhalten wird, soll eine große Rolle gespielt haben. Laut Insolvenzverwalter Geoff Rowley werden weiterhin Verhandlungen geführt, um eine langfristige Lösung für das Team zu finden.

Update: Wie Sky News berichtet steht hinter dem Konsortium, das Marussia wieder auf die Beine bringen will, kein Geringerer als Justin King. Der ehemalige Geschäftsführer von J Sainsbury - Muttergesellschaft der britischen Supermarktkette Sainsbury's - war als Nachfolger von Bernie Ecclestone gehandelt worden, als klar war, dass sich dieser vor Gericht verantworten muss.

King will nun mit einem Konsortium Marussia aus der Insolvenz ziehen. Er soll sich mit Lowdon und Booth zusammengeschlossen haben. Sollte die Übernahme gelingen, würde das Team wohl in Manor Grand Prix umbenannt werden.

Kings Motiv könnte neben der Rettung eines in Großbritannien ansässigen Teams auch sein, seinem Sohn den Weg in die Formel 1 zu ebnen. Jordan King geht 2015 für Racing Engineering in der GP2 an den Start.

Update 2: Marussia soll laut F1-Journalist James Allen mit Hilfe der Investoren das Startgeld für 2015 gezahlt haben. Dass McLaren an der Rettung einen Anteil hatte, ließ ein Sprecher dementieren. Marussia hatte unter anderem McLarens Windkanal und Simulator genutzt. Aufgrund dieser Verbindung und der ausstehenden Schulden war spekuliert worden, dass McLaren das Team kauft und als B-Mannschaft nutzt.