Viele Jahre lang versuchte sich Sam Bird über die GP2 in die Formel 1 zu kämpfen. Der Brite beendete die Saison 2013 sogar als Vizemeister der Nachwuchsserie, mehr als ein Testfahrerposten bei Mercedes sprang für ihn allerdings nicht heraus. Mittlerweile geht der 28-Jährige in der Formel E an den Start, wo er zu den Spitzenpiloten zählt, den Traum von der Königsklasse hat er aber aufgegeben.

"Die Formel 1 schaut nicht auf einen und denkt sich 'Wow, er ist ein guter Fahrer, den muss ich bekommen'", gibt sich Bird keinen Illusionen hin, da es dieser Tage mehr denn je auf ein gut gefülltes Portemonnaie ankomme. "Wenn man nicht schier unendlich Geld hat, schauen sie dich nicht mehr an", fällt sein frustriertes Fazit aus.

Obwohl viele Teams aufgrund der aktuellen Finanzkrise darauf angewiesen sind, Pay-Driver unter Vertrag zu nehmen, glaubt Bird mit Blick auf die momentane Altersstruktur der Piloten, dass diese Strategie nach hinten losgehen könnte. "Die Formel 1 braucht langfristig junge Leute, denn was wird passieren, wenn Fernando Alonso, Nico Rosberg und Lewis Hamilton einmal nicht mehr da sind?", fragt er.

Keine Chance für Talente

Bird kam über die GP2 nicht in die Formel 1, Foto: GP2 Series
Bird kam über die GP2 nicht in die Formel 1, Foto: GP2 Series

Als Paradebeispiel für ein Team, dass von der Hand in den Mund lebt, gilt derzeit Sauber. Die Schweizer Privatiers sind händeringend auf die Mitgift von Marcus Ericsson und Felipe Nasr angewiesen, wie auch Adrian Sutil, der trotz eines gültigen Vertrags 2015 nicht mehr im Cockpit sitzen wird, schmerzlich erfahren musste.

"Es gibt einige Fahrer, egal ob es ich selbst bin oder Piloten in der GP2 oder WEC, die das Potenzial oder die Resultate hätten, um sich eine Chance zu verdienen, aber nicht einmal in die Nähe [der Formel 1] kommen, weil ihnen das Geld fehlt", lamentiert Bird. "Das ist sehr frustrierend, aber so ist es eben und daran wird sich nichts ändern."