Nick Heidfeld im Interview

Womit kann man Ihnen im Alltag eine Freude machen?

Nick Heidfeld: Ich mag Überraschungen, kleine Geschenke oder Aufmerksamkeiten. Mit einer Einladung zum Essen kann man mir auch immer einen Gefallen tun. Essen ist ein richtiges Hobby von mir.

Wo liegen Ihre Stärken?

Nick Heidfeld: Beim Fahren ist es der Speed, und der ist für mich auch das A und O. Charakterlich: Ich bin sehr zielstrebig, objektiv und organisiert. Außerdem gelingt es mir gut, Negatives auszublenden, anstatt mich davon ablenken zu lassen.

...und welche Schwächen verstecken Sie?

Nick Heidfeld: Keine.

Wovon haben Sie als Kind geträumt?

Nick Heidfeld: Ab den ersten Karterfolgen, da war ich etwa zehn Jahre alt, habe ich davon geträumt, es in die Formel 1 zu schaffen.

Wenn Sie nur einen einzigen Wunsch frei hätten. Der wäre...?

Nick Heidfeld: Gesundheit für meine Familie und für mich. Gesundheit ist und bleibt das Wichtigste im Leben.

Welche Art von Rennstrecke ist Ihnen am liebsten?

Nick Heidfeld: Ich habe zwei Lieblingsstrecken: Suzuka und Macau. Das sind völlig unterschiedliche Kurse, daran kann man sehen, dass ich keinen bestimmten Typ Rennstrecke favorisiere. Beide Kurse sind abwechslungsreich und anspruchsvoll. In Macau kommt durch die Enge noch ein ganz besonderer Thrill dazu. Die Strecke in Suzuka hat einen sehr schönen Fluss. Ich mag besonders die schnellen 'Esses'. Man muss in Suzuka jede Kurve optimal erwischen. Kommt man aus der einen nicht vernünftig raus, kann man die nächste auch gleich vergessen.

Freuen Sie sich über neue Kurse im Kalender - 2004 Bahrain und Shanghai, 2005 Istanbul - oder ist die Reise ins Ungewisse eher unangenehm?

Nick Heidfeld: Ich freue mich auf jeden Fall auf neue Rennstrecken und neue Länder, das ist extrem interessant für mich und war schon im Kartsport so. Damals war die erste Reise nach Dänemark spannend, heute sind entferntere Ziele aufregend. Schwer zu glauben, aber wahr: Selbst Formel-1-Rennstrecken können langweilig werden. Eine Zeitlang war ich so oft in Barcelona, dass ich die Strecke bald nicht mehr sehen konnte.

Sie haben Teams in Finanznöten kennen gelernt. Treibt Sie die Sorge um die kleineren Teams um?

Nick Heidfeld: Ich bin kein Ökonom, sondern Fahrer. Aber ich sehe natürlich, dass es bisher nicht funktioniert hat, Bedingungen zu schaffen, unter denen man auch mit weniger Geld ein wenigstens einigermaßen gutes Auto bauen kann.

Was darf das Auto für Ihren Geschmack eher: ein wenig unter- oder etwas übersteuern?

Nick Heidfeld: In langsamen Kurven darf es eher etwas übersteuern. Bei höherem Speed sollte es sich eher neutral verhalten.

Würden Sie Ihrer Freundin Patricia erlauben, ein Interview zu geben?

Nick Heidfeld: Wieso erlauben? Ich habe meiner Freundin nichts zu erlauben oder zu verbieten, wir leben doch nicht mehr im Mittelalter. Abgesehen davon hätte ich nichts dagegen, wenn sie Interviews gäbe. Aber sie will das meistens lieber nicht.

Mark Webber im Interview

2005 wird Ihre erste Saison im BMW WilliamsF1 Team - was bedeutet das für Sie, und was haben Sie sich vorgenommen?

Mark Webber: Für das BMW WilliamsF1 Team anzutreten, ist für jeden Formel-1-Fahrer etwas Besonderes. Ich fühle mich sehr privilegiert, diese Chance erhalten zu haben. Ich habe mir vorgenommen, so viele Rennen wie möglich zu gewinnen und über die gesamte Saison konstante Leistungen zu zeigen. Außerdem hoffe ich, die Erwartungen zu erfüllen, die das Team in mich setzt.

Sie haben sich in den Wintermonaten in der Fabrik und an der Rennstrecke mit dem Team vertraut gemacht. Blieb noch Zeit für weitere Aktivitäten?

Mark Webber: Es war eine Menge los. Ich bin umgezogen und wohne nun etwas näher an den Flughäfen, das ist wichtig für die kommenden Jahre. Außerdem hat mich ein Teil meiner Familie besucht. Das war großartig und hat mir einen Trip nach Australien erspart. Mich stört der englische Winter nicht, obwohl er recht kalt ist. Er bringt immerhin ein paar nette Tagesausflüge mit dem Mountainbike - in Schlamm getränkt.

Australien ist eine große Sportnation. In der Formel 1 allerdings waren die Erfolge seit Alan Jones sehr spärlich. Empfinden Sie Druck, Erfolge für Ihr Land einfahren zu müssen?

Mark Webber: Keine Frage, Australien ist verwöhnt von internationalen Sporterfolgen. Sport spielt im Leben eines jeden Australiers eine große Rolle. Mein Platz im BMW WilliamsF1 Team bedeutet, dass ich eine Chance habe, die Erwartungen meiner Landsleute zu erfüllen. Ich will unsere Nationalhymne so schnell wie möglich bei einem Grand Prix hören. Sie wurde vor über 20 Jahren das letzte Mal bei der Formel 1 gespielt.

Sie sind in der Grand Prix Drivers Association (GPDA) engagiert. Weshalb ist Ihnen das so wichtig?

Mark Webber: Wir Fahrer müssen die Sicherheit unseres Sports ständig im Blick haben. Und je mehr von uns sich zusammentun, desto stärker sind wir. Meine Rolle ist dabei nicht wichtiger als die von irgendeinem anderen Mitglied. Wir arbeiten eng mit Charlie Whiting von der FIA zusammen und versuchen, unseren Sport in allen Bereichen weiter zu verbessern. Außerdem ist es wichtig, dass wir Fahrer all denen, die uns weltweit unterstützen, etwas zurückgeben. Deshalb versuchen wir, möglichst häufig Wohltätigkeitsaktionen zu arrangieren.

Sie sind stark engagiert für wohltätige Zwecke. Gibt es neue Projekte für 2005?

Mark Webber: Wir stehen noch in Verhandlungen bezüglich einer weiteren Veranstaltung in Australien 2005. Wenn es klappt, wird es eine sportorientierte Sache. Alle Sponsorengelder und Erlöse sollen australischen Kindern zugute kommen.

Wenn Sie nun kein Formel-1-Pilot wären - in welcher Sportart oder welchem beruflichen Bereich hätten sie sich gerne eingebracht?

Mark Webber: Es ist sehr schwer zu sagen, welchen Weg mein Leben genommen hätte, wenn es den Rennsport für mich nicht gegeben hätte. Ich denke nicht, dass ich so tief in eine andere Sportart eingetaucht wäre. Andere Disziplinen habe ich eher aufgenommen, weil sie für mich als Training in meiner Profi-Karriere wichtig wurden. Ich kann diese Frage einfach nicht beantworten. Es gab für mich nie eine Alternative.

Antonio Pizzonia im Interview

Sie sind kurz vor Weihnachten erstmals Vater geworden - wie gefällt Ihnen die Vaterrolle?

Antonio Pizzonia: Sofia war wirklich das perfekte Weihnachtsgeschenk! Ich bin sehr schnell mit allem zurechtgekommen, was dazugehört - Windeln wechseln und so weiter. Nur an schlaflose Nächte mag ich mich nicht gewöhnen. Es ist auch ein Geschenk, dass sie außerhalb der Saison zur Welt kam. So konnte ich noch viel Zeit mit ihr verbringen, ehe die Testfahrten im Januar begannen.

Wenn Sie nur einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?

Antonio Pizzonia: Natürlich steht der Gewinn der Weltmeisterschaft ganz oben auf meiner Liste, aber außerhalb des Rennsports wünsche ich mir am meisten Gesundheit und Glück für meine Familie und Freunde.

Was macht Ihnen Freude?

Antonio Pizzonia: Zeit mit meiner Familie. Der Rennsport zwingt einen so oft dazu, sich von denen, die man liebt, zu entfernen. Deshalb genieße ich jeden Moment mit meiner Familie. Sie in Brasilien zu sehen und ein bisschen mit Freunden zu entspannen, macht mir wirklich Freude. Dazwischen gehe ich gern an den Strand zum Windsurfen oder Kitesurfen. Seit einiger Zeit probiere ich mich auch im Malen und genieße die Ruhe in meinem Studio sehr.

Inwiefern vermissen Sie Ihre Heimat Brasilien?

Antonio Pizzonia: Vor allem der Familie wegen, aber ich vermisse auch die Lebensart und das leckere brasilianische Barbecue.

Was ist das Beste daran, Formel-1-Fahrer zu sein?

Antonio Pizzonia: Ich wollte immer Rennen fahren, schon als Kind. Und jetzt steuere ich die besten Autos der Welt für eines der besten Teams der Rennsportgeschichte. In dieser Position zu sein und das tun zu können, was man am meisten will, ist ein großes Privileg. Ich sehe mich als einen glücklichen Menschen. Außerdem pflegt man als Rennfahrer einen angenehmen Lebensstil. Formel-1-Pilot geworden zu sein, hat mir Dinge ermöglicht, die ich sonst nie erlebt hätte.

Sie haben schon eine lange Beziehung zum BMW WilliamsF1 Team, was bedeutet Ihnen das?

Antonio Pizzonia: WilliamsF1 hat mir 1999 bei einem Test in Silverstone die erste Chance am Steuer eines Formel-1-Rennwagens gegeben. Seither habe ich zweieinhalb Jahre für das Team getestet und auch vier Grands Prix bestritten. Inzwischen kenne ich die Leute bei WilliamsF1 und BMW sehr gut. Es ist großartig, mit diesem Team zu arbeiten. Es hat sehr beeindruckende Ressourcen in petto. Außerdem liegt eine eindrucksvolle Erfolgsstory hinter dem Team, und alle sind darauf fokussiert, wieder an die Spitze zu kommen. Jeder arbeitet rund um die Uhr, und ich freue mich, ein Teil dieser Entwicklung zu sein.