Für McLaren begann die Saison mit einem beeindruckenden Ergebnis. Mit den Plätzen zwei und drei belegte das Team aus Woking sogar ein Rennen lang die Spitzenposition in der Konstrukteurswertung - als einziges Team außer Mercedes. Diese Leistung konnte nicht mehr bestätigt werden und so reichte es am Saisonende nur zum fünften Konstrukteursplatz.

Das Team

Ron Dennis leitet das Traditionsteam aus Woking, das in diesem Jahr zum vorerst letzten Mal mit Mercedes als Motorpartner antrat. In der kommenden Saison wird McLaren wieder mit Honda-Aggregaten an den Start gehen, um wieder nach vorne zu kommen. Seit der Trennung von Mercedes als Werkspartner ging es für McLaren langsam bergab.

Das Team erregte zudem durch größere Personaländerungen im Zuge des Wechsels auf Honda-Motoren Aufsehen. Diese Änderungen machten auch vor dem Posten des Sportdirektors nicht halt. Sam Michael räumte seinen Posten, den er erst 2011 angetreten hatte, um in seine australische Heimat zurückzukehren. Auch der Aerodynamikchef Doug McKiernan wurde ersetzt. Sein Nachfolger Peter Prodromou nahm seine Arbeit schon vor Saisonende auf.

Das Auto

Der McLaren MP4-29 war auf jeden Fall zuverlässig. Mit 35 Zielankünften bei 38 Starts hatte das Team zusammen mit Ferrari die wenigsten Ausfälle zu verbuchen. Im ersten Rennen schien es sogar das zweitstärkste Auto zu sein, doch die Leistung des Saisonauftaktes konnte weder Jenson Button noch Kevin Magnussen im weiteren Saisonverlauf wiederholen.

Sochi war eines der wenigen starken Rennen des McLaren, Foto: Sutton
Sochi war eines der wenigen starken Rennen des McLaren, Foto: Sutton

Zwar machte der McLaren einen soliden Gesamteindruck und war mit dem Mercedes-Motor auf der Geraden gut aufgestellt, doch das Team aus Woking konnte dem Gesamtpaket nicht so viel Leistung entlocken, wie es zum Beispiel Williams gelang. In Kanada, Großbritannien und Russland gelangen dem Team noch Ausreißer nach oben, doch insgesamt blieb McLaren hinter den eigenen Erwartungen.

Die Fahrer

Mit Jenson Button und Kevin Magnussen hatte das Team zwei sehr unterschiedliche Piloten. Während Button bereits seine fünfzehnte Saison bestritt, war es die Debüt-Saison für Magnussen. Im Laufe der Saison hatten beide Piloten ihre vereinzelten Höhepunkte und mit 25 Top-10-Positionen war eine fast durchgehende Punkteausbeute möglich. Nur in drei Rennen blieb die Fahrerpaarung punktelos.

Magnussen erlebte in Singapur ein besonders heißes Rennen, Foto: Sutton
Magnussen erlebte in Singapur ein besonders heißes Rennen, Foto: Sutton

Magnussen stieg mit dem zweiten Platz beim Debüt-Rennen hoch ein, konnte die hohen Erwartungen danach aber nicht mehr erfüllen. Immerhin konnte der Däne noch weitere 37 Punkte für die Fahrerwertung holen und bewies in Singapur außergewöhnliches Durchhaltevermögen. Wegen eines defekten Ventils wurde es in seinem Cockpit sehr heiß, doch er beendete das Rennen und holte zumindest einen Punkt. Entsprechend abgekämpft sah der Rookie nach dem Rennen aus.

Auch Buttons Saison begann mit einem Podestplatz. Mit vier vierten Plätzen kam der Brite zwar noch mehrfach an die Top-3 heran, durfte sich aber nicht mehr zur Siegesfeier begeben. Der 34-Jährige sammelte 2014 126 der 181 Punkte des Teams und war damit in Sachen Punkte klar überlegen. In der Qualifikation war das Duell deutlich enger. Mit 10:9 entschied der britische Formel-1-Pilot das Duell für sich.

Redaktionskommentar

Nicht schlecht, aber auch nicht gerade überragend war die Leistung von McLaren. Gerade wenn man den Vorteil des Mercedes-Motors bedenkt. Vielleicht läuft es mit Honda als Motorlieferanten besser, doch nach den Problemen bei den Tests ist eine Prognose schlichtweg unmöglich. Fakt ist, McLaren war nicht da, wo das Team sein will und mit Blick auf die Geschichte eigentlich auch hingehört: an der Spitze. (Manuel Schulz)