McLaren Teamchef Eric Boullier ist Ingenieur. Der Franzose hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert. Das merkt man ihm noch an. Denn als er ausgewählten Medien, zu denen auch Motorsport-Magazin.com gehört, von den Problemen erzählte, weshalb der McLaren auch an Testtag zwei in Abu Dhabi in der Garage steht statt auf der Strecke seine Runden zu drehen, schimpfte er zuerst auf die Elektronik.

"Es ist diese Seltsamkeit der Elektronik", begann Boullier. "Man schließt etwas an und alles ist gut und plötzlich hört es auf zu arbeiten. Dann nimmt man die Sachen wieder auseinander und beide Teile sind eigentlich okay. Wir haben heute ein komplett unbekanntes Problem. Heute Morgen war noch alles gut, wir haben den Motor um 08:45 Uhr angelassen, um dann pünktlich die Garage verlassen zu können. Und dann plötzlich dieses neue Problem - absolut unbekannt."

Schon am Dienstag konnte Stoffel Vandoorne nicht einmal drei Runden ohne Probleme komplettieren und stand die meiste Zeit in der Garage. "Um ehrlich zu sein, würde es im Vergleich mit unseren anderen Kontrahenten schmerzen, wenn wir in Jerez auftauchen würden und diese Probleme hätten", gestand Boullier. "Aber das ist der Grund, wieso wir dieses Entwicklungsauto haben: Was auch immer auch passiert, es ist ein Bonus, wenn wir es vor dem Ende der Saison fahren können."

Was Boullier meint: Wenn Probleme auftreten, treten sie früh auf. Die anderen Teams hingegen konnten in diesem Jahr erst spät darauf reagierten, die ersten Testfahrten fanden Ende Januar in Jerez statt. "Den Motor zum Laufen zu kriegen, wäre ein Bonus", gibt der McLaren Teamchef zu.

Zusammenarbeit verbessern

Hinter der Technik stecken auch Menschen, die die Technik betreien, Foto: Sutton
Hinter der Technik stecken auch Menschen, die die Technik betreien, Foto: Sutton

Aber: Erfahrung mit der Technik zu sammeln, ist nicht das einzige Ziel dieses Tests. "Hinter den Kulissen arbeiten 200 Leute zusammen und man muss sicherstellen, dass sie auch gut zusammenarbeiten. Alles was wir heute machen - auch wenn wir nicht fahren - ist für die Zukunft gut. Es ist frustrierend, weil wir natürlich fahren wollen, aber es ist auch in gewisser Weise positiv."

Weil mit dem Power-Unit-Wechsel ein neuer Hersteller kommt und damit auch neue Ingenieure, müssen die Prozesse erst optimiert werden. Probleme bei der Kommunikation zwischen den japanischen und den britischen Ingenieuren würde es aber nicht geben, versicherte Boullier.