McLaren geht in der kommenden Saison das Wagnis ein, mit Honda einem komplett neuen Motorenlieferanten zu vertrauen. In Abu Dhabi finden nun die ersten Tests statt. Das Ziel ist aber bereits jetzt klar definiert. "Wir wollen so schnell wie möglich gewinnen. Wir müssen nun Druck machen, wo es nötig ist, damit wir schnellstmöglich erfolgreich sein können", erklärte McLaren-Renndirektor Eric Boullier. "Die Herangehensweise wird die gleiche sein, vielleicht noch etwas ambitionierter. Wir wollen nach Melbourne gehen und sagen, dass wir das Rennen gewinnen können. Wir können ja träumen."

Damit stehe McLaren zwar vor einer großen Herausforderung, aber auch einer großen Chance. Viele Entscheidungen und Schritte sind nun einfacher als zuvor mit Mercedes. "Es ist nicht mehr nur darauf warten, was du bekommst, sondern Dinge gemeinsam als Partner entwickeln", schilderte Boullier. Durch die Komplexität der heutigen Motoren benötige man eine Verbindung zwischen Chassis- und Motorenhersteller. Bei dieser Technologie müssten Werkzeuge entwickelt werden, die nur eine derartige Partnerschaft hervorbringen kann. "Es läuft alles in Kooperation, vom Design über die technische Auswahl. Das ist eine Herausforderung, aber die Beziehung, die wir bisher aufgebaut haben, ist sehr gut und effizient."

Hoffnung bei Honda

2008 war Honda zuletzt in der Formel 1 unterwegs. Mit lediglich 14 Punkten blieb die Mannschaft aber weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Die Hoffnung, dass der neuerliche Einstieg von Erfolg gekrönt sein wird, ist aber groß. "Wir hatten in unserer letzten Ära nicht so gute Ergebnisse, aber wie wollten immer in die Formel 1 zurück und haben im Hintergrund viel gelernt", erklärte Yasuhisa Arai, Leiter Honda-Motorsport.

Die neuen Regularien und technischen Ideen kommen Honda sogar sehr entgegen. "Honda hat die Idee der Hybridsysteme entwickelt und wir haben viel Erfahrung damit", so Arai weiter. "Auch die Verkleinerung der Motoren und der Turbo mit Direkteinspritzung ist etwas, das wir in unserem Haus von unseren Produktionsautos gelernt haben."