Nach nur einer Saison bei Toro Rosso bekommt Youngster Daniil Kvyat die Chance, in einem der besten Cockpits der Formel 1 Platz zu nehmen. Ausgerechnet der Platz von Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel geht an den jungen Russen, und das, obwohl dieser mit lediglich acht Punkten in der Saison 2014 keinesfalls Bäume ausgerissen hat. Die letzten Sieben Rennen kämpfte Kvyat gar vergeblich um eine Rennplatzierung unter den ersten Zehn.

Die Verantwortlichen beim entthronten Konstrukteursweltmeister sind sich dennoch sicher, dass der 20-jährige aus Ufa diese Chance verdient hat. Für Kvyat ist der blitzartige Karriereaufstieg nach wie vor ein realer Traum, der aber auch eine Menge Druck mit sich bringt: "Ich werde diesen Tag in Suzuka nie vergessen. Christian Horner und Helmuth Marko riefen mich zur Red-Bull-Hospitality und überbrachten mir die unglaubliche Nachricht. Jetzt bin ich gefordert und muss hart arbeiten. Es zählen keine Ausreden mehr."

Kvyat bei Red Bull zwischen Druck und Sicherheit

Trotz seiner geringen Ausbeute in seiner Rookie-Saison für das Red-Bull-Farmteam Toro Rosso sieht sich Kvyat mit dem notwendigen Rüstzeug ausgestattet, die hohen Erwartungen bereits im kommenden Jahr erfüllen zu können: "Ich habe zu Beginn der Saison ein paar Mal gepunktet, jedoch war meine fahrerische Leistung - so blöd es klingen mag - in den vergangenen Rennen mit Abstand am besten. Ich habe mich massiv verbessert und bin endlich nicht mehr grün hinter den Ohren. 2015 werde ich mich weiter steigern, und Red Bull beweisen, dass sie keinen Fehler gemacht haben, mir diese Chance zu geben."

Kvyat zeigt sich jedoch auch selbstkritisch, und verspricht, so hart es geht an sich und seinen Schwächen zu arbeiten: "Ich habe mein Potential leider nicht immer gezeigt, aber ich denke, dass das einem Rookie eher zu verzeihen ist. Nun sitze ich in dem Cockpit, in dem Sebastian Vettel vier Mal Weltmeister wurde. Ich muss hart arbeiten, lernen, alles geben und diese vielleicht einmalige Chance nutzen." Angst vor einem Scheitern hat Kvyat nicht: "Red Bull zeigt großes Vertrauen in mich, was zwar Druck bringt, aber auch Sicherheit. Wenn ich mein Maximum gebe, werde ich mir nichts vorwerfen können. Das ist mein Ziel, und ich habe massiven Hunger auf Erfolg."