Elf Saisonsiege, sechzehn Podien, 67 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Nico Rosberg sowie die meisten schnellsten Rennrunden (sieben): Lewis Hamilton sicherte sich mit einer Galasaison verdient den zweiten WM-Titel seiner Karriere. Der Brite, der gemeinhin als der wohl schnellste Racer im Feld gilt, musste sich aber ausgerechnet in seiner vermeintlichen Paradedisziplin dem Mercedes-Teamkollegen geschlagen geben. Mit 12:7 entschied Rosberg das Qualifying -Duell auch in Druckphasen in schöner Regelmäßigkeit für sich, was weitläufig doch für einiges Stirnrunzeln sorgte.
Vierfachweltmeister und Formel-1-Legende Alain Prost gehört zu denjenigen, die sich von dieser Statistik absolut überrascht zeigen. Gerade auf eine schnelle Runde hatte er Hamilton als deutlich im Vorteil gesehen - im Rennen dann hingegen weniger: "Ich muss ganz klar sagen, dass Rosbergs Leistungen im Qualifying für mich ganz klar eine der positiven Überraschungen des Jahres waren. Ich hatte wie viele andere auch das Gegenteil erwartet - also, dass er dann im Rennen nahe an Lewis dran ist, ihm in der Qualifikation jedoch nicht das Wasser reichen kann."
Hamilton mit Fokus auf Rennsetup?
Eine mögliche Erklärung hierfür könnte sein, dass Lewis sein Augenmerk von Anfang an auf ein schlagfertiges Rennsetup legt, und somit die nötigen Prozent im Qualifying opfert. "Ich habe mich wirklich gefragt, wie es sein kann, dass Nico Lewis im Qualifying in derartiger Regelmäßigkeit dominiert hat. Da war ich fast schon ein wenig enttäuscht von Hamilton, jedoch hat er eben dann zugeschlagen, als es galt: Im Rennen." Rosberg habe demnach genau im falschen Segment geglänzt - und so entscheidende Punkte im WM-Kampf liegen lassen."
Rosberg selbst zeigte sich bereits unmittelbar nach dem Rennen und Ende seiner WM-Träumer als Realist und fairer Verlierer: "Lewis war über das Jahr hinweg als es drauf ankam einfach stets diesen einen Ticken besser und ist deshalb auch verdient Weltmeister. Ich werde nächste Saison natürlich einen erneuten Anlauf starten, kann und muss mich dafür aber vor allem im Rennen enorm steigern. Mit meiner Leistung im Qualifying bin ich mehr als zufrieden. Das ist eine hervorragende Basis, aus der ich Mut schöpfen und auf der ich aufbauen kann."
Auch Hamilton ist sich bewusst, dass es einer weiteren Steigerung bedarf, will er auch in der kommenden Saison den teaminternen Kampf gegen Rosberg gewinnen: "Das Jahr lief wirklich toll für mich und ich bin zum Großteil mit meiner Leistung zufrieden. Jedoch gibt es auch jetzt noch Bereiche, in denen ich mich klar steigern muss. Vor allein in der Qualifikation hat Nico einen deutlich besseren Job gemacht, und das muss für mich eine Warnung sein. Bei vielen Rennen kann die Startposition über Wohl und Wehe entscheiden, und da muss ich mich einfach besser positionieren."
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