Das Interesse der Deutschen an den Formel-1-Übertragungen ist stark rückläufig. Zum ersten Mal seit 20 Jahren verfolgten in der vergangenen Saison weniger als durchschnittlich fünf Millionen Zuschauer die Rennen auf RTL, exakt schalteten 4,36 Millionen bei den 19 Grands Prix ein. Im Vorjahr waren es noch 5,28 Millionen Zuschauer pro Rennen gewesen. Damit musste der Kölner Privatsender die schlechteste Bilanz seit 1994 hinnehmen, als sich durchschnittlich nur 3,74 Millionen für die Königsklasse begeistern konnten.
"Natürlich beschäftigt uns der rückläufige Zuschauertrend. Trotz großartigem Rennsport und viel Action auf der Strecke hat sich die Faszination in diesem Jahr ganz offensichtlich nicht so sehr für die breite Masse erschlossen", erklärte RTL-Sportchef Manfred Loppe. Verantwortlich für das stattliche Minus machte Loppe nicht zuletzt das "kaum nachvollziehbare Regelwerk und die mitunter unglückliche und kontraproduktive Außendarstellung der Königsklasse."
Beim Saisonfinale in Abu Dhabi schalteten 5,74 Millionen Zuschauer (34% Marktanteil) ein, was gleichbedeutend mit dem Jahresbestwert war. Trotz der spannenden Ausgangslage blieb RTL somit weit hinter den Rekordzahlen von 2001 zurück, als Michael Schumacher durchschnittlich mehr als zehn Millionen Fans vor die TV-Schirme lockte.
"Wir werden uns jetzt die nötige Zeit nehmen, die Entwicklung sehr genau zu hinterfragen und konsequent die notwendigen Schlüsse daraus für unsere Übertragungen im kommenden Jahr zu ziehen", kündigte Loppe an, die schwachen Werte exakt analysieren zu wollen.
Konstantes Interesse in Österreich
Der Zuschauerzuspruch in Österreich blieb hingegen annähernd konstant. Durchschnittlich verfolgten 466.000 Menschen die Rennen der abgelaufenen Saison, im Jahr zuvor waren es 485.000 gewesen. Der meist gesehene Grand Prix war wenig überraschend das Rennen in Spielberg, welches 638.000 Motorsportfans vor den Bildschirm lockte.
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