Ex-F1-Champion Niki Lauda befürchtet kein "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" aber ein falsches Spiel mit Nick Heidfeld. Denn während anfangs nur ein Vergleichstest zwischen dem Deutschen und seinem brasilianischen Cockpitkonkurrenten Antonio Pizzonia geplant war, wurden daraus erst zwei und nun noch etliche mehr im neuen Jahr.

Was eigentlich alles andere als ein schlechtes Omen bedeutet, könnte für Lauda auch als psychologisches Druckmittel seitens der Williams-Führung dienen: "Ich weiß, dass Webber und Pizzonia jede Runde am Limit fahren und sich bei ihren Aussagen übers Auto mehr Mühe geben, seitdem Heidfeld im Team ist", so der Österreicher. "Ich hoffe nicht, dass Nick nur als Lockvogel missbraucht wird."

Frank Williams selbst hatte die Entscheidung Heidfeld und Pizzonia bei den Januar-Tests noch weitere Testchancen zu geben damit begründet, dass der Jungle Boy das Cockpit eigentlich schon sicher hatte, dann jedoch der Mönchengladbacher auftauchte und das Team so beeindruckte, dass man ihm noch weitere Chancen geben wollte um das Beste für die Weiß-Blauen herauszufinden.

Für Nick kam dies ebenfalls etwas überraschend: "Ich verstehe das auch nicht so ganz, weil man mir das vorher anders dargestellt hatte", verriet Heidfeld der Sport Bild. "Aber ich muss damit leben. Ich werde natürlich weiterhin Gas geben. Was soll ich auch sonst tun?"

Eddie Jordan wüsste da noch eine andere Aufgabe: "Nick war super. Wenn Frank Williams ihn aus politischen Gründen [Sponsorengelder von Sponsor Petrobras die angeblich auf einen brasilianischen Piloten bestehen, d. Red.] nicht nimmt, weil er sich für Pizzonia entscheiden muss, werde ich mit Heidfeld reden. Als Testfahrer ist sein begnadetes Talent verschwendet." Ob ein Stammcockpit bei einem vermeintlichen Jordan-Midland-Toyota Team jedoch besser als ein Testcockpit bei einem Spitzenrennstall wäre, bleibt ebenfalls zu bezweifeln...