"Fernando wäre bei McLaren willkommen." Mit dieser Aussage heizte im Mai 2014 der zurückgekommene McLaren-CEO Ron Dennis die Gerüchteküche an. Gerüchte um Alonsos Abschied von Ferrari gab es jedes Jahr. Bereits 2013 tauchte die Meldung auf, dass der Spanier auf der McLaren-Wunschliste für 2015 steht, nachdem Martin Whitmarsh abseits des Singapur GP gegenüber Journalisten erwähnte, dass "die meisten Teams im Paddock glücklich wären, Alonso unter Vertrag zu nehmen."

Alonso vs. Hamilton

Rückblick 2007: Alles hat harmonisch begonnen. Als frischgebackener Doppelweltmeister kam Alonso zum Lieblingsteam seiner Kindheit und sollte die Silberpfeile endlich zurück an die Spitze des Feldes führen, während McLaren-Eigengewächs Lewis Hamilton vom Champion lernen sollte. Der Plan ging auf - mit einem Haken: Hamilton lernte viel schneller als erwartet und stand auf einmal vor Alonso in der Fahrerwertung - für den erfolgshungrigen Spanier eine schwierige Situation.

Bisher war er es gewohnt, seinen Teamkollegen im Griff zu haben. Doch Hamilton konnte nicht nur seine Pace mitgehen, er war zugleich der Liebling im Team. Wenn Hamilton Alonso überholte, wurde in der Box gejubelt - das kränkte den Spanier allein unter Briten. Schließlich sei er es doch gewesen, der durch seine Entwicklungsarbeit das Team wieder nach vorne brachte. Dafür habe er den Nr. 1-Status im Team verdient. Doch Ron Dennis wollte ihm diesen Gefallen nicht tun.

In Ungarn ist das Fass übergelaufen, Foto: Sutton
In Ungarn ist das Fass übergelaufen, Foto: Sutton

In guter Erinnerung

Das Verhältnis zwischen Alonso und seinem Team verschlechterte sich rapide, spätestens nach dem Eklat von Ungarn war das Tischtuch endgültig zerschnitten. Am Ende der Saison kehrte Alonso McLaren wieder den Rücken, betonte aber zur Verwunderung vierler, dass er seine Zeit bei McLaren nicht missen wolle. "Ich hatte in diesem Jahr die Möglichkeit die Weltmeisterschaft zu gewinnen, somit war der Wechsel die richtige Entscheidung", so der Asturier.

Dabei räumte er durchaus ein, dass es außerhalb des Autos schwierige Momente gegeben hat. "Aber ich denke, das passiert in jedem Job. Ich werde das Jahr dennoch in guter Erinnerung behalten. Das Team hat einen fantastischen Job erledigt, mir ein Auto zu geben, mit dem ich bis zum letzten Rennen um die WM kämpfen konnte. So gesehen war es eine sehr positive Saison", betonte Alonso. Fernando Alonso und McLaren - die zwei scheinen nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander zu können.