Schon lange herrscht in der Formel 1 Medienwelt das Gerücht vor, dass Ferrari beim Motorsportweltverband FIA mehr als nur großen Einfluss und viele Freunde hat. Darüber befragt ob die FIA unter der Fuchtel der Italiener stehe, erklärte Minardi-Teamboss Paul Stoddart zuletzt: "Nein, ich glaube nur, dass Ferrari etwas Besonderes ist."

Als Beweis führt er eine Frage an: "Warum zahlen die anderen Teams jedes Jahr aufgrund des Concorde Agreements Geld an Ferrari?", fragt der Australier im F1Racing Magazine. "Warum um alles in der Welt muss Minardi mit seinem wenigen Geld jedes Jahr Geld an Ferrari zahlen? Es gibt keinen Grund dafür."

Als Antwort auf diese Frage erhalte Stoddart immer nur eins: "Sie bekommen es als Anerkennung ihres historischen Beitrags an den Sport."

Aber nicht nur die in die falsche Richtung laufenden Finanzströme stören Stoddart. "Es gibt die Gerüchte, und ich weiß nicht ob sie stimmen, dass das 2005er Reglement unter anderem von 18 Ferrari-Leuten geschrieben wurde", enthüllte der Minardi-Teamboss, dessen Team aufgrund der langen Regelunklarheiten bis zuletzt mit dem Bau des neuen Autos warten musste, da man es sich nicht leisten kann eine teure Parallelentwicklung zu betreiben. "Es ist natürlich nur Boxengassengeflüster, aber dann hat Max [Mosley, d. Red] öffentlich zugegeben, dass die FIA Ferrari hinzugezogen hat."

Und trotz seines großen Respekts vor Ferrari und Michael Schumacher ist dies für Stoddart nicht tragbar. "Ein Team, welches die letzte Meisterschaft absolut dominiert hat und dies auch in den nächsten Jahren machen wird, sollte nicht Regeln schreiben, denn es ist doch klar, dass sie diese dann so schreiben wie sie ihnen am besten liegen. Glauben Sie mir: Ferrari wird auch 2005 und 2006 den Titel gewinnen. Und es gibt nichts, was irgendjemand von uns dagegen unternehmen könnte."