Bei Ferrari zeigte sich am Freitagnachmittag in Sao Paulo ein ungewöhnliches Bild: Nein, nicht Fernando Alonso als Feuerwehrmann, sondern Alonso deutlich hinter Teamkollege Kimi Räikkönen. Für den Spanier reichte es am Ende nur zu Platz sieben in der Tagesabrechnung. Damit war er fast eine halbe Sekunde langsamer als der kriselnde Räikkönen.

"Die neue Asphaltoberfläche", erklärte Alonso später, "hat zwar eine Menge Grip geboten, gleichzeitig war es aber extrem schwierig, eine gute Runde hinzubekommen. Weil sich das Verhalten der Reifen von Kurve zu Kurve verändert hat."

Schwarz sehen wollte Alonso aber nicht: "Es ist völlig unbekannt, welchen Effekt Regen auf dieser neuen Oberfläche haben wird, deshalb ist es unmöglich, Vorhersagen zu machen." Für Samstag ist die Regenwahrscheinlichkeit sehr hoch, auch am Sonntag drohen Schauer. Der zweimalige Weltmeister vergleich die Situation mit Sochi: "Dort hat es aber nicht geregnet, deshalb müssen wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sein."

Alonso on Fire

Für den größten Aufreger im roten Lager sorgte aber ein technischer Defekt 20 Minuten vor dem Ende des Trainings. Spektakulär ging Alonsos Heck beim Herausbeschleunigen aus dem Senna S in Flammen auf. Der Spanier musste seinen F14 T am Streckenrand parken und sogar selbst zum Feuerlöscher greifen, um einen größeren Schaden zu verhindern.

Testete Ferrari eine neue Lackierung?, Foto: Sutton
Testete Ferrari eine neue Lackierung?, Foto: Sutton

Ferrari jedoch beruhigt. "Fernandos Power Unit hatte schon sehr viele Kilometer abgespult und wir wussten, dass es ihr letzter Freitag auf der Strecke wird", so Pat Fry. "Trotzdem ist es schade, 20 Minuten auf der Strecke verloren zu haben." Auch Alonso war sich des Risikos bewusst: "Aber es war Teil unseres Programms, das wir nun schon seit ein paar Rennen fahren."

Seitdem Alonso das Rennen in Monza mit einer neuen Power Unit wegen eines technischen Defekts aufgeben musste, bewegt er sich mit den Teilen am Limit. Schon in Austin musste ein älteres Triebwerk eingesetzt werden, Ferrari will unbedingt einer Strafe aus dem Weg gehen. Übersteht Ferrari aber auch den Brasilien GP, ist der Plan aufgegangen. Für Abu Dhabi hat sich Ferrari noch ein etwas jüngeres Paket aufgehoben - aufgrund der doppelten Punkte nimmt das Rennen auch bei der Technik eine kleine Sonderstellung ein.