Max Verstappen wird in diesen Wochen nicht langweilig. Am Mittwoch bestritt der Shootingstar bereits seinen dritten Einsatz in einem Formel-1-Auto. Verstappen Junior testete auf dem Adria International Raceway einen Toro Rosso-Boliden aus dem Jahr 2012.

Wegen der Testregelung darf der 16-Jährige kein Auto aus einer neueren Generation fahren. Der Plan dahinter: Verstappen muss seine Superlizenz erlangen, um nächstes Jahr in der Formel 1 starten zu können. Dazu benötigt er unter anderem 300 absolvierte Kilometer in einem F1-Auto.

Problemloser Test

Unter den Augen von einigen FIA-Offiziellen spulte Verstappen 148 problemfreie Runden auf der italienischen Rennstrecke ab. Noch in diesem Jahr soll der Super-Rookie aus der Formel 3 Europameisterschaft bei einigen Trainings im Rahmen eines Grand-Prix-Wochenendes starten. Da die Strecke zunächst nass war, begann Verstappen auf Intermediates, konnte jedoch schon bald Slicks aufziehen und absolvierte sowohl Short- als auch Longruns, außerdem übte der Niederländer Boxenstopps und Starts.

"Ich habe mich auf meine erste Fahrt mit einem Formel-1-Autof einer richtigen Strecke gefreut und es wirklich genossen", sagte Verstappen. "Es war eine gute Möglichkeit, um mit Xevi zu arbeiten, der nächstes Jahr mein Renningenieur sein wird, und um mich an all die Knöpfe am Lenkrad zu gewöhnen. Ich denke, es lief gut und ich kann es nicht erwarten, so schnell wie möglich in ein Formel-1-Auto zurückzukehren."

Angesprochener Xevi Pujolar hatte für einen künftigen Schützling viel Lob über. "Er war sehr fokussiert und präzise und hat schnell gelernt, ohne viele Fragen stellen zu müssen. Für einen ersten Tag war das sehr beeindruckend", betonte der Spanier. Toro Rossos Sportdirektor Steve Nielsen ergänzte: "Max hat einen sehr kompetenten Job gemacht und den Eindruck vermittelt, er wäre schon oft mit einem Formel-1-Wagen gefahren und nicht jemand, der zum ersten Mal am Steuer sitzt."

Verstappen ersetzt in der kommenden Saison Jean-Eric Vergne bei Toro Rosso. Der Sohn des ehemaligen F1-Piloten Jos war bereits in der Teamfabrik in Faenza, um seinen Sitz anpassen zu lassen.

Verstappens erster großer Auftritt in einem F1-Boliden verlief hingegen nicht konfliktfrei. Nachdem ein erster Test in einem alten Red Bull RB7 aus dem Jahr 2011 auf dem Rockingham Motor Speedway vor knapp zwei Wochen noch gut ging, lief es bei einem Show-Event in seiner niederländischen Heimat Rotterdam weniger gut. Bei einer Donut-Einlage knallte er mit seinem Boliden in die Begrenzung - und erlebte somit seinen ersten 'Formel-1-Crash'.

Zweifel daran, dass er mit dann 17 Jahren dennoch für einen direkten Einstieg in die Formel 1 bereit sein wird, hatte Verstappen dennoch nicht: "Ich habe immer große Schritte in meiner Karriere gemacht. Vom Kart in die Formel 3 war schon großer Schritt. Man fängt heutzutage auch jünger an als früher. Damals war man 19 oder 20, als man mit dem Formelsport begonnen hat, heute eher 15 bis 16. Man macht auch viel mehr mit Datenauswertung und Simulatoren, man ist also viel besser für den großen Schritt vorbereitet."