Mercedes' größter Widersacher hat wieder zugeschlagen! Daniel Ricciardo gewann den Großen Preis von Belgien vor Nico Rosberg. Der WM-Spitzenreiter startete nach einem dritten Reifenwechsel zur Aufholjagd in den Schlussrunden, hatte am Ende aber rund drei Sekunden Rückstand auf Sieger Ricciardo. Der junge Australier feierte den dritten Erfolg in seiner ersten Saison für Red Bull. Teamkollege Sebastian Vettel überquerte die Ziellinie als Fünfter.

Ricciardo hatte das Rennen vom fünften Startplatz aufgenommen. Er profitierte von einem Gerangel zwischen den beiden Mercedes-Piloten und verbesserte sich früh auf die vierte Position hinter Vettel. Der amtierende Weltmeister konnte sich allerdings nicht gegen Ricciardo wehren und musste seinen Teamkollegen ziehen lassen. Als Rosberg in Folge der Kollision mit Hamilton seinen Frontflügel wechseln musste, übernahm Ricciardo die Führung.

Riesenfreude beim Australier nach dem Erfolg, Foto: Sutton
Riesenfreude beim Australier nach dem Erfolg, Foto: Sutton

Es ist verrückt

"Ich kann es gar nicht glauben, es ist verrückt", sagte Ricciardo angesichts des überraschenden Erfolgs. "Ich dachte erst, dass Platz drei möglich sei. Aber als die Mercedes' in den ersten Runden das Problem hatten, war der Sieg in Reichweite." Dass sich Rosberg und Hamilton gegenseitig ins Gehege kommen würden, verblüffte den 25-Jährigen nicht: "Sie sind so nah beieinander und kämpfen um die WM. Da gibt keiner nach. Es ist nicht vermeidbar, dass sie sich in die Quere kommen."

Ricciardo war in dieser Situation der Lachende Dritte und legte früh den Grundstein zum Erfolg. "Es ist etwas anders, wenn du ein Rennen so lange anführst", sagte der WM-Dritte. "Man muss sich zusammenreißen, konstant und sauber fahren. Als Nico noch einmal an die Box fuhr, wusste ich, dass er zum Schluss hin schnell sein würde. Deshalb musste ich meine Pace halten, um vor ihm zu bleiben."

Daniel Ricciardo gelingt dritter Saisonsieg, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo gelingt dritter Saisonsieg, Foto: Sutton

Frühe Führung

Ricciardo führte das erste Rennen nach der Sommerpause in Spa-Francorchamps ab der achten Runde an. Ein ungewohntes Gefühl für die Grinsekatze des Fahrerlagers. "Wenn du führst, hoffst du zuerst, dass alles zusammenhält", sagte Ricciardo. "Man hofft, dass das Auto weiter fährt. Aber wenn du in Führung liegst, kann die Zielflagge gar nicht früh genug kommen."

Mit dem RB-10-Boliden kommt der Durchstarter in seinem Debütjahr für Red Bull immer besser zurecht, wie er sagte: "Ich fühle mich wohler im Auto und habe vielleicht auch ein besseres Verständnis. Ich fühle mich schon selbstbewusst, wenn ich im Auto sitze." Ricciardo hat in der Weltmeisterschaft einen guten Schritt vorwärts in Richtung Spitze gemacht. Mit seinem dritten Sieg und angesichts von Lewis Hamiltons Ausfall beträgt sein Rückstand auf den zweiten Platz noch 35 Punkte.