Die Sommerpause neigt sich dem Ende, acht Rennen stehen noch aus. Doch Red Bull-Teamchef Christian Horner blickt mit Sorgenfalten auf die zweite Saisonhälfte. Der Brite schätzt die Chancen seines Teams, Mercedes in der zweiten Saisonhälfte herauszufordern, als sehr gering ein. "Wenn man sich den Abstand ansieht, dann ist dieser signifikant", spielte Horner auf die 65 PS stärkeren Mercedes-Motoren an.

"Aufgrund der Regeländerungen befindet sich Mercedes in einer dominanten Position - eine Dominanz, die wir lange nicht mehr gesehen haben", fuhr er fort. Nichtsdestotrotz will Red Bull bis zum letzten Rennen pushen. "Wir geben Vollgas und hoffentlich kommen nach der Sommerpause einige Rennstrecken, die uns erlauben näher an Mercedes heranzukommen. Allerdings glaube ich nicht, dass wir eine Situation wie im letzten Jahr erleben werden", spielte der Red Bull-Teamchef auf die Siegesserie von Sebastian Vettel 2013 an.

Ricciardo ist deutlich optimistischer als sein Teamchef, Foto: Sutton
Ricciardo ist deutlich optimistischer als sein Teamchef, Foto: Sutton

Ungarn-Sieger Daniel Ricciardo ist hingegen deutlich optimistischer, wenn es um die zweite Saisonhälfte geht. "Wenn ein paar von uns vielleicht behaupten, dass die WM gelaufen ist, dann nur, weil sie auf die reine Mercedes-Performance schauen. Doch Seb hat völlig Recht, wenn er sagt, dass so lange eine mathematische Chance besteht, die WM noch nicht gelaufen ist", meinte der Australier. Ricciardo sieht sich in der zweiten Hälfte durchaus stärker. "Es fühlt sich so an als wäre es in der zweiten Hälfte der Saison für mich stets besser gelaufen. Also warten wir mal ab, was passiert. Ich werde definitiv versuchen noch ein paar Siege zu holen", verriet Ricciardo.

Kein Ersatz für Newey

Mit Verlauf der Saison wird sich allerdings Designgenie Adrian Newey bei Red Bull immer mehr vom Tagesgeschäft zurückziehen. In der Zukunft wird sich Newey vor allem auf neue Projekte im entstehenden Red Bull Technology Center konzentrieren. "Es ist kein Geheimnis, dass Adrian seine Verantwortung ein wenig abgeben wollte. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns auf die Suche nach einem neuen Technikdirektor machen werden", betonte Horner.

Trotz seiner neuen Aufgabe werde Newey weiterhin in technische Entscheidungen bezüglich des aktuellen Autos und des 2015er Boliden einbezogen werden. "Adrian wird uns bei der Entscheidung, in welche Richtung es bei Design und Entwicklung gehen soll, beistehen. Wir haben ein sehr starkes technisches Team. Die Situation erlaubt es den Leuten, die an der Seite von Adrian gearbeitet haben, hervorzutreten und mehr Verantwortung zu übernehmen", erklärte Horner.