Der Große Preis von Großbritannien begann mit einem unschönen Knall. Kimi Räikkönen kam kurz nach dem Start in Kurve 5 von der Strecke ab, verlor die Kontrolle über seinen Ferrari und schlug auf der Wellington-Geraden heftig in die Leitplanken ein. Von dort aus wurde er zurück auf die Strecke geschleudert.

Räikkönen konnte selbstständig aus seinem Auto aussteigen, humpelte aber in Richtung Medical Car. "Er hat etwas an der Hüfte abbekommen und auch etwas am Knöchel, da hat er den stärksten Schlag bekommen. Sonst scheint er ganz okay zu sein", gab Ferrari kurze Zeit später Entwarnung.

Update: Nach dem Check im Medical Center teilte Räikkönens Management mit, dass sich Räikkönen den linken Knöchel schwer geprellt habe. Knochenbrüche habe er nicht erlitten. Für das Rennen in Hockenheim in zwei Wochen sollte er rechtzeitig fit werden. Ferrari teilte auf seiner Twitter-Seite mit: "Kimis Einschlag war riesig: 47 G."

Kimi Räikkönen hat sich beim Unfall nichts gebrochen, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen hat sich beim Unfall nichts gebrochen, Foto: Sutton

Räikkönen ins Medical Center

Räikkönen wurde zum obligatorischen Sicherheitscheck ins Medical Center gebracht. Nach dem Unfall wurde das Rennen mit roten Flaggen unterbrochen, weil Leitplanken an Räikkönens Einschlagstelle ersetzt wurden mussten. "Der Kimi hat Wahnsinn betrieben", kommentierte Niki Lauda das Geschehen. "Da so beim Zurückkehren auf die Strecke die Kontrolle zu verlieren, ist einfach blöd." Räikkönen hatte das Rennen nach einem verpatzten Qualifying von Startplatz 18 aufgenommen.

Eddie Jordan stimmte Lauda zu und machte Räikkönen für den Fehler verantwortlich. Dessen Ferrari hatte beim Zurückkehren auf die Strecke leicht abgehoben und so konnte der Finne nichts mehr unternehmen. "Er wollte auf die Strecke zurück und hat versucht, die anderen Fahrer zu warnen", sagte Jordan. "Er hat aber nicht den Höhenunterschied zwischen Strecke und Rasen einberechnet. Deshalb ist sein Auto gesprungen, die ganze Downforce verloren und er ist in die Leitplanke geknallt."

Rettungsmanöver von Massa

Hinter Räikkönen konnte Felipe Massa mit einem harten Bremsmanöver noch halbwegs ausweichen, um den quer stehenden Ferrari nicht voll zu erwischen. Der Williams-Pilot konnte den Kontakt aber nicht vollständig vermeiden und beschädigte sich bei der Kollision ein Rad.

"Mir geht es gut, aber das war ein doofes Wochenende", sagte Massa, der sein 200. Formel-1-Rennen anschließend aufgeben musste, nachdem er mit seinem Williams an die Box gehumpelt war. "Ich habe versucht, nach rechts auszuweichen, aber es hat nicht ganz geklappt. Ich wollte erst nach links, dann hat er aber hinten mein Auto getroffen."

Massa humpelte an die Box zurück, musste aber aufgeben, Foto: Sutton
Massa humpelte an die Box zurück, musste aber aufgeben, Foto: Sutton

Kimi: Ist Felipe okay?

Kurz nach dem Unfall machte sich Räikkönen Sorgen um Fahrerkollege Massa, der den Crash nicht vermeiden konnte. "Das erste, was Kimi am Funk sagte, war: 'Ist Felipe okay?'", teilte Ferrari mit.

Bernie Ecclestone äußerte sich ebenfalls zu dem Unfall. "Das war ein Fehler von Kimi", sagte der Formel-1-Boss. "Alle Unfälle sind Fehler - deshalb heißt es auch Unfall. Das ist aber keine Absicht." Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagte: "Ein Unfall erhöht immer den Puls. Der erste Einschlag war schon brutal. Kimi ist aber ausgestiegen, und auch wenn er humpelte, scheint er in Ordnung zu sein."