Es waren die Aufreger der letzten Rennen: Zuerst verbremste sich Nico Rosberg im letzten Abschnitt des Qualifikationstrainings zum Monaco GP. Der Mercedes-Pilot rutschte in die Auslaufzone, sorgte für eine Gelb-Phase verhinderte somit, dass Lewis Hamilton seine Pole-Zeit unterbieten konnte. Zwei Wochen später verteidigte Rosberg in Montreal zunächst seine Führung gegen Hamilton mit einem harten Bremsmanöver, später kürzte er eine Schikane ab und vergrößerte seinen Vorsprung auf Hamilton minimal.

Schnell kamen Schummel-Vorwürfe auf. Rosberg habe sich absichtlich verbremst, um Hamilton an der Pole zu hindern, der WM-Leader habe sich durch das Abkürzen der Schikane auch einen Vorteil erschlichen. Vor allem den britischen Fans gefällt Rosberg Fahrweise in letzter Zeit nicht - befindet er sich doch im Weltmeisterschaftskampf mit ihrem Idol.

Die User von Motorsport-Magazin.com sind sich aber einig: Rosberg kämpft nicht mit unfairen Mitteln. 33 Prozent sind der Meinung, im WM-Kampf könnten solche Fehler passieren, schließlich müssen die Piloten näher ans Limit gehen. Ein Viertel meint außerdem, dass man im WM-Kampf generell mit härteren Bandagen kämpfen müsse - da sei es ganz gut, dass Rosberg die Ellbogen etwas ausfährt.

Immerhin 23 Prozent meinen, dass die Diskussion überzogen ist - ein Verbremser sei schließlich das normalste der Formel-1-Welt. Nur 14 Prozent sind der Meinung, dass die Manöver unfair waren. Noch weniger, nämlich 5 Prozent wollen abwarten: Sollte sich noch ein solcher Fehler einschleichen, dann wäre es zumindest eigenartig.

Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner meint, dass sich Nico Rosberg sehr wohl verändert hat. "Rosberg ist jetzt ein anderer. Das sieht man an den ersten Kurven: In Bahrain ist er auf die Seite gefahren und hat einen Unfall vermieden. Hier hat er Lewis komplett in die Wüste geschickt. Das ist schon ein anderer Rosberg, als wir ihn am Anfang des Jahres gesehen haben", so Danner.