Drei Rennen, drei Siege, zwei Doppelsiege aus den letzten beiden WM-Läufen. Für Mercedes könnte es 2014 schlechter laufen. Nach den durchwachsenen Anfangsjahren der Silberpfeile, scheint nun der Knoten geplatzt zu sein. "Die Mannschaft hat nun ein Niveau erreicht, bei dem der Erfolg kein Bonus mehr ist, sondern der Anspruch", weiß auch Motorsportchef Toto Wolff.

Natürlich geht der Blick nach der Gala-Vorstellung in Bahrain auch zurück: "Wir müssen die schönen Momente mitnehmen und sie als Inspiration einsetzen, um fortwährend unsere Ziele zu erreichen. Das Rennen in Bahrain war schlichtweg brillant anzusehen - es war eines der besten Rennen, an die ich mich in letzter Zeit erinnern kann. Dafür betreiben wir Rennsport."

Nicht nur Wolff schwärmt noch immer vom Doppel-Erfolg in der Wüste. Lewis Hamilton verspricht sogar noch mehr davon. "Ich bin überzeugt, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist, dass wir in diesem Jahr eine großartige Show erlebt haben", so der Brite, der mit seinem zweiten Sieg in Folge Platz zwei in der Weltmeisterschaft übernahm.

Nico Rosberg, unglücklicher Zweiter vor anderthalb Wochen, formuliert seine Ziele für das vierte Rennen der Saison klar: "Umso mehr möchte ich an diesem Wochenende wieder auf dem obersten Podestplatz stehen." Der WM-Führende holte 2012 seinen ersten Sieg überhaupt in Shanghai und hat entsprechend gute Erinnerungen.

Auch im vergangenen Jahr konnte Mercedes in China eine Podiumsplatzierung einfahren, Paddy Lowe sieht die Vergangenheit aber nicht nur rosig: "In beiden Jahren gab es aber auch Ausfälle für eines unserer Autos und im letzteren hätten wir angesichts unserer starken Qualifying-Leistung ein besseres Ergebnis erzielen müssen."

Mercedes: Shanghai Bilanz

Mercedes in Shanghai: China ist für die Silberpfeile ein ausgesprochen guter Boden. Im Land der Drachen feierte Nico Rosberg 2012 den ersten Sieg der Stuttgarter nach ihrer Rückkehr als Werksteam und bereits 2010 pilotierte der Deutsche seinen Wagen als Dritter auf das Podium. Im Vorjahr gelang es zudem auch Lewis Hamilton für seinen neuen Arbeitgeber Platz drei herauszufahren.

Hamilton hat nicht nur gute Erinnerungen an China, Foto: Sutton
Hamilton hat nicht nur gute Erinnerungen an China, Foto: Sutton

Lewis Hamilton in Shanghai: Mit zwei Siegen und drei weiteren Podiumsplätzen kann Lewis Hamilton auf zahlreiche Erfolge in China zurückblicken. Seinen ersten Triumph feierte der frühere McLaren-Pilot 2008, drei Jahre später gewann er erneut. 2010 wurde der Brite Zweiter, 2012 und im Vorjahr schaffte er als Dritter abermals den Sprung auf das Treppchen. 2007 erlebte Hamilton jedoch eine äußerst bittere Stunde, als er seinen Wagen in der Boxeneinfahrt verlor, im Kiesbett landete und ausschied - schlussendlich kostete ihn das Malheur den WM-Titel.

Nico Rosberg in Shanghai: Während der Wahlmonegasse bei seinen vier ersten Rennen in China unter der Flagge von Williams nicht in die Punkte kam, lief es nach seinem Wechsel zu Mercedes ungleich besser. 2010 belegte er den dritten Platz, 2011 wurde er Fünfter und 2012 feierte Rosberg seinen vielumjubelten ersten Grand-Prix-Sieg. Lediglich im Vorjahr schied er mit einem Aufhängungsschaden aus.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Die einzigen Fragen, die sich vor dem Wochenende stellen: Rosberg oder Hamilton? Wie weit ist die Konkurrenz in China weg? Mercedes wird im Normalfall auch an diesem Wochenende einen ungefährdeten Doppelsieg einfahren. Der Abstand zur Konkurrenz wird aber vermutlich streckenbedingt etwas kleiner sein als noch in Bahrain. Dennoch: Die längste Gerade der gesamten Saison dürfte der Mercedes-Power-Unit schmecken. (Christian Menath)