Das Thema fehlender Sound lässt die Formel 1 nicht los. Bereits Anfang der Woche bezeichnete Niki Lauda die Diskussionen und die Forderung von Bernie Ecclestone, die Geräusche wieder lauter zu machen, als absurd. Nun legte der Mercedes-Aufsichtsratschef noch einen drauf. "Die Formel 1 definiert ihre Attraktion doch nicht über Krach und Lärm", ärgerte sich der Österreicher.

Künstliche Lautstärke bizarr

Für den dreifachen Formel-1-Weltmeister steht der spannende Wettbewerb im Vordergrund. Genau dieser sei ein Zusammenspiel aus höchst anspruchsvoller und zeitgemäßer Technik und den dazugehörigen Fahrern, die die Autos auf höchstem Niveau beherrschen würden. "Den Lärm da jetzt ins Spiel zu bringen, ist absurd und für mich nicht nachvollziehbar. Ich bitte alle Beteiligten, die Kirche im Dorf zu lassen", legte er im Interview mit die Welt nochmal nach. Von der angeblich so wichtigen Emotionalisierung durch Auspufflärm kann Lauda nichts erkennen. Dementsprechend kritisch steht der Mercedes-Mann nachträglichen Veränderungen des Geräuschpegels gegenüber. "Der Gedanke, diese Autos jetzt künstlich wieder laut zu machen, geht in die falsche Richtung und ist bizarr."

Lauda geht sogar noch einen Schritt weiter und ist überzeugt, dass gerade die neue Formel 1 die Leute interessiert. Sie sei eine Rennkategorie, die - was den Motor oder besser ihre Technik betrifft - vollkommen im Entwicklungstrend liege. "Ich bin froh, dass die FIA gemeinsam mit den Herstellern Ferrari, Renault und Mercedes die Turboformel, so wie sie sich jetzt in Melbourne präsentiert hat, vor einiger Zeit beschlossen hat", gab Lauda offen zu.

Neue Hersteller durch Turbo-Technik

Für Lauda war der V8-Motor aus verschiedensten Gründen nicht mehr zeitgemäß und konnte ernstzunehmende Bedürfnisse nicht mehr erfüllen. Mit der Einführung der Turbotechnik ist nun eine positive Formel garantiert. "Mehr Leistung bei weniger Spritverbrauch und weniger Lärm durch die Aufladung der Motorabgase. Dadurch wird weniger CO2-Ausstoß produziert", führte der Österreicher an. Auf diesem Weg werde mit weniger Energie mehr Leistung erzeugt und gleichzeitig die Umwelt weniger belastet. "In der Formel 1 können jetzt die Hersteller das System unter Höchstbelastung testen, verbessern und auf dem schnellsten Weg in ihre Serienautos einbauen."

Für Lauda auch der Grund, warum Honda im kommenden Jahr als Motorenlieferant bei McLaren einsteigen wird. Der Österreicher hofft, dass diesem Beispiel vielleicht sogar noch weitere folgen werden und zieht daher ein positives Fazit. "Ich sehe also nur Vorteile, bin sogar begeistert."