Die von Red Bull organisierte Veranstaltung Formula Nürburgring feiert am 9. September 2023 nach über zehn Jahren Abstinenz die Rückkehr von Formel-1-Boliden auf die legendäre Nordschleife. Nachdem Sebastian Vettel mit dem RB7 bereits angekündigt war, legten die Veranstalter mit David Coulthard als Ersatz für den weiterhin verletzten Daniel Ricciardo nun noch einmal mit Formel-1-Prominenz nach.

Der zehnmalige Grand-Prix-Gewinner Gerhard Berger wird sich die Ehre geben und hat ein besonderes Auto dabei. Der Ferrari F1-412 T2 aus der Saison 1995 gilt vielen Fans nicht nur als einer der schönsten Boliden der Formel-1-Historie, sondern ist auch der letzte Wagen mit einem V12-Motor im Heck. Ein Sieg blieb dem ehemaligen DTM-Chef damit verwehrt, stattdessen holte diesen Teamkollege Jean Alesi bei seinem einzigen Triumph in Kanada.

Gerhard Berger fuhr den F1-412 T2 in der Saison 1995, Foto: Sutton
Gerhard Berger fuhr den F1-412 T2 in der Saison 1995, Foto: Sutton

Ebenfalls dabei ist Ralf Schumacher. Der heutige Sky-Experte pilotiert den Williams FW25 aus der Saison 2003, mit dem er in Magny-Cours und am Nürburgring gewann. Am Ort einer seiner sechs Grand-Prix-Siege wird Schumacher nun wieder mit dem vermutlich besten Auto seiner Karriere vereint. Die Fans dürfen sich auf den V10-Sound des BMW-Motors freuen.

Außerdem bestätigt wurde die Teilnahme von Langstrecken-Pilot und ServusTV-Experte Mathias Lauda. Der Österreicher nimmt natürlich in einem Boliden seines legendären Vaters Niki Platz. Mit dem Ferrari 312 B3-74 aus der Saison 1974 holte Niki Lauda beim Spanien-GP in Jarama seinen ersten Formel-1-Sieg. Mit der verbesserten Version des Wagens gelang Lauda dann im Folgejahr die erste Weltmeisterschaft. Außerdem fuhr er damit die Pole-Rekordrunde auf der Nordschleife.

Abgesehen von den ehemaligen Formel-1-Stars gibt es eine Reihe weiterer Piloten, die am 09.09. an den Start gehen. Max Verstappen fehlt zwar, jedoch gibt sich dafür Vater Jos Verstappen die Ehre. Der Ex-F1-Pilot wird mit einem 1.400 PS starken Ford Supervan an den Start gehen. Auch die in der F1-Academy aktive Carrie Schreiner wird einige Kilometer in der "Grünen Hölle" absolvieren. Die deutsche Pilotin wird ihren in der Formel 4 eingesetzten Boliden pilotieren.

Mathias Lauda bei Showrun mit Niki Laudas Ferrari am Red-Bull-Ring
Mathias Lauda fuhr den Ferrari seines Vaters bereits am Red-Bull-Ring, Foto: Philip Platzer / Red Bull Content Pool

Starter bei Formula Nürburgring im Überblick

FahrerAutoSaison
Sebastian VettelRed Bull RB72011
David CoulthardRed Bull RB82012
Yuki TsunodaHonda NSX GT3-
Gerhard BergerFerrari F1-412 T21995
Ralf SchumacherWilliams FW252003
Mathias LaudaFerrari 312 B3-741974
Jos VerstappenFord Supervan 4.21974
Carrie SchreinerFormel-4-Auto2023
Prinz Leopold von BayernBMW M1 Procar1979
Carrie SchreinerFormel-4-Tatuus2015

Alle Infos zum Red-Bull-Event auf der Nordschleife, BMW dreht auf

"Red Bull Formula Nürburgring" wird am 09. September stattfinden, im Rahmen der 12 Stunden vom Nürburgring, die sich aus Events am 09. und am 10. September zusammensetzen. Tickets für die Events sind bereits verfügbar - das Wochenende kostet 59 Euro, das Samstagsticket 39 Euro. Dafür gibt es nicht nur Zutritt auf die Tribünen, sondern auch ins Fahrerlager.

Für Fans ist es eine seltene Gelegenheit, Formel-1-Autos wieder auf der legendären Nürburgring Nordschleife zu sehen. Nach Niki Laudas Feuerunfall 1976 kehrte die WM dem über 20 Kilometer langen Kurs den Rücken. Nur selten machen sich Teams die Mühe, moderne Autos für eine Strecke fit zu machen, für die sie längst nicht mehr geeignet sind. 2007 fuhr Nick Heidfeld eine Runde für BMW-Sauber, 2013 Michael Schumacher eine für Mercedes.

Doch nicht nur Formel-1-Autos gibt es beim Event im Vorfeld vom 12-Stunden-Nürburgring-Rennen zu sehen. BMW kommt nicht nur mit dem von Ralf Schumacher pilotierten FW25 an die Strecke, sondern auch mit vielen historischen Boliden an. So wird auch der 1999 in Le Mans siegreiche BMW V12 LMR ebenfalls ein paar Runden absolvieren. Prinz Leopold von Bayern steuert das BMW M1 Procar, Philipp Eng den BMW Z4 GT3.