"Das war kein einfaches Rennen", konstatiere Kimi Räikkönen nach seinem Ferrari-Comeback, das für den Finnen alles andere als problemlos ablief. Schon im Qualifying reichte es für Räikkönen nur zu Platz zwölf, seinen Arbeitstag beendete er mit einem Abstecher in der Mauer unrühmlich. Das Rennen begann dann gut - allerding nur die ersten Meter.

Schon am Start wurde es für Räikkönen gefährlich, Foto: Sutton
Schon am Start wurde es für Räikkönen gefährlich, Foto: Sutton

Nach einem guten Start hätte Räikkönens Rennen schon nach wenigen Metern zu Ende sein können. "Ich wurde in der ersten Kurve hinten von einem anderen Auto getroffen", beschrieb er die Berührung mit Kamui Kobayashi. Das Auto habe jedoch keine Beschädigung davongetragen, Räikkönen konnte das Rennen ohne Probleme fortsetzten.

Zu Beginn konnte der Weltmeister von 2007 noch Druck auf seine Vordermänner ausüben und war zwischenzeitlich auch nahe an Teamkollege Fernando Alonso dran. "Der Speed war gut, aber auf einmal hatte ich Probleme mit Graining an den Vorderreifen. Ich hatte dann sehr wenig Grip und bekam starkes Untersteuern."

Nachdem herumliegende Teile von Valtteri Bottas' eine Safety-Car-Phase hergerufen hatten, wechselten die meisten Piloten zum ersten Mal Reifen. Räikkönen musste sich jedoch hinter Alonso einreihen und warten, bis der Spanier abgefertigt wurde. "Das hat mich einen Platz gekostet", ärgerte sich der Finne.

Kein einzelnes Problem

Weil Ferrari schon am Freitag über Probleme mit den Bremsen klagte, gingen viele von erneut größeren Problemen beim Brake-by-Wire-System aus, weil Räikkönen nicht nur einmal mit blockierenden Rädern den Scheitelpunkt verpasste. "Die Bremsen sind in Ordnung", stellte der 34-Jährige aber schnell klar.

"Zu Beginn des Rennens hatten wir ein kleines Problem mit ihnen. Aber wenn man vorne Graining bekommt, dann hat man auf der Vorderachse keinen Grip und bekommt schnell Untersteuern. Das gilt es dann zu lösen, aber es ist nicht nur die Bremse", betonte er noch einmal.

Doch das Pannen-Wochenende des Finnen war mit Verkehr, Unfall, Brems- und Reifenproblemen noch nicht perfekt. Auch der Antriebsstrang bereitete Probleme, wie Pat Fry später zugab: "Wir hatten mit beiden F14 Ts Elektronik-Probleme, vor allem an Kimis Auto. Das bedeutete, dass wir nicht die ganze Leistung nutzen konnten."

Keine Kommunikationsprobleme mit dem Team

Ferrari muss also noch an mehreren Ecken und Enden feilen. Zufrieden mit der derzeitigen Performance ist jedenfalls niemand in Maranello, erst recht nicht der Iceman. "Wir wussten schon zuvor, wo wir etwa stehen. Und das ist offensichtlich nicht da, wo wir sein wollen. Wir müssen uns noch überall verbessern. Beim Auto selbst, beim Motor, einfach überall. Und wir müssen am Rennwochenende alles zusammenbekommen."

Kommunikationsprobleme mit dem Team verneinte er. Es würde einfach eine gewisse Zeit benötigen, bis Probleme aussortiert werden können, schließlich dauert die Produktion neuer Teile. "Wir arbeiten aber so lange daran, bis die Probleme gelöst sind. Ob es eine Woche dauert oder einen Monat ist mir egal", stellte der Finne klar.

Frustriert sei er deshalb aber nicht. Vielmehr hält es der letzte Ferrari-Weltmeister für einen eher normalen Umstand. "Ich habe schon viel Jahre in der Formel 1 erlebt und manchmal sind die Dinge einfach nicht so, wie man sie will. Es kommt nicht so oft vor, dass es genau so ist, wie man es will und man mit allem glücklich ist."