Für Weltmeisterteam Red Bull Racing naht schon knapp vier Wochen vor dem Saisonauftakt die Stunde der Wahrheit. Konnten die Probleme mit dem RB10, die bei den ersten Testfahrten in Jerez nicht mehr als 21 Runden zuließen, in den Griff gebracht werden oder setzen sich die Schwierigkeiten bei den bevorstehenden Tests in Bahrain fort?

"Sicher war Jerez kein guter Test für uns", gab Sebastian Vettel unumwunden zu. "Andere Teams sind mehr Kilometer gefahren, was wichtig ist, weil alles so neu ist. Aber es ist besser die Probleme jetzt beim Test zu haben als später im Rennen." Wie Motorhersteller Renault hofft auch der Vierfach-Champion, dass es in der Wüste nach Wunsch läuft. "Ich hoffe nun, dass es in Bahrain besser wird und ich das Auto nicht nur um den Kurs tragen, sondern auch mal richtig Gas geben kann."

Das neue Reglement mit den Power Units stelle jedoch eine enorme Herausforderung dar, die man nicht unterschätzen dürfe, so Vettel gegenüber Sportbild. "Alles ist immer noch komplett neu. Ich glaube, dass sowohl Renault als auch wir die Probleme aus Jerez gelöst haben." Nachsatz: "Aber es gibt keine Garantie, dass nicht auch mal ein anderes Teil zickt."

Vorteil Mercedes

Für viele Beobachter machte Mercedes beim Testauftakt in Jerez die beste Figur. Lewis Hamilton und Nico Rosberg konnten Runde um Runde abspulen und präsentierten sich bereits in guter Frühform. Das ist auch Vettel nicht entgangen. "Alle Mercedes-angetrieben Autos wirkten in Jerez sehr stark", betonte er. "Das hat mich aber nicht überrascht, weil ja schon im Vorfeld bekannt war, wie viel Zeit und Arbeit Mercedes in den neuen Antriebsstrang investiert hat."