"Sicherlich hätten wir gerne mehr Runden absolviert, aber eigentlich wusste jeder, als er hierherkam, dass wahrscheinlich ein paar Probleme hier und da warten würden." Das waren sicherlich nicht die Worte, die sich Daniel Riccardo nach seinem ersten Testtag als Red-Bull-Pilot in Jerez gewünscht hatte. Die Bilanz ist ernüchternd: Drei Runden und vermutlich ähnliche Probleme, die bereits Teamkollege Sebastian Vettel in den letzten beiden Tagen vom Fahren abhielten.

Die Red-Bull-Mechaniker arbeiten mehr oder weniger seit Beginn der Testfahrten durch und werden auch in der Nacht zum Freitag alles versuchen, den RB10 für den Freitag fit zu machen. "Sie nehmen an, dass es etwas ist, dass sie erst zurück in der Fabrik klären können", erklärte Ricciardo. Dennoch setzt er alle Hoffnungen auf die verbliebene Nacht. "Morgen ist noch ein bisschen unsicher. Ich will nicht hierstehen und sagen, wir fahren 58 Runden, denn wir wissen es nicht - daher bin ich vorsichtig", gab der Australier ehrlich zu. "Hoffentlich sind morgen ein paar Runden mehr drin."

Obwohl der neue RB10 nach drei Testtagen gerade einmal 14 Runden auf dem Buckel hat, bleibt Ricciardo gelassen und setzt auf die Pause bis zum nächsten Test in Bahrain. "Selbst wenn morgen nicht alles nach Plan verlaufen sollte, sind wir noch nicht besorgt. Bahrain kann vieles klären", beruhigte der Australier. Doch auch danach sei noch nichts verloren. "Die Zeit ist auf unserer Seite. Selbst wenn wir bis Melbourne noch Probleme haben, ist die Saison lang. Diese Jungs wissen, wie man gewinnt und früher oder später kommt der Punkt, an dem wir alles zusammenbekommen - eher früher."

Durch seine geringe Rundenanzahl fiel das Fazit ebenfalls mager aus. Im Cockpit gibt es für den Australier wenig Veränderungen. "Die generelle Arbeit, die wir als Fahrer hinter dem Lenkrad machen müssen, ist die gleiche", unterstrich er, wobei die neuen Regeln natürlich auch Neuerungen mit sich bringen würden. "Das Fahren ist etwas anders. Es ist definitiv ein neues Gefühl, wenn die Power kommt, aber nichts Verrücktes, oder etwas, das eine lange Gewöhnungszeit benötigt."

Trotz seiner Körpergröße von 1.80 Metern hatte er - im Gegensatz zu seinem Vorgänger Mark Webber - auch keine Probleme im Cockpit. "Die paar Runden, die ich bisher gefahren bin, war es gut. Es gibt immer etwas zu modifizieren, um sich noch wohler zu fühlen, aber im Moment ist alles gut."