Offiziell enden die Testfahrten in Jerez täglich um 17:00 Uhr, doch am Donnerstag flatterte pünktlich um 15:30 Uhr bereits die Pressemitteilung von Red Bull zum Verlauf des dritten Tages herein. Der Grund für das verfrühte Eintreffen stand in der dritten Zeile: "Runden - 3". Wieder einmal hatte Red Bull mit technischen Problemen zu kämpfen, die den neuen RB10 fast komplett lahmlegten.

Verhagelte Premiere für Ricciardo, Foto: Sutton
Verhagelte Premiere für Ricciardo, Foto: Sutton

Diesmal war Daniel Ricciardo das Opfer: Der Neuankömmling konnte bei seiner Red-Bull-Premiere lediglich eine knappe Handvoll Runden drehen, bevor er vorzeitig Feierabend machen musste. Damit hat Red Bull an bislang der drei vier Tage in Jerez insgesamt 14 Umläufe geschafft. Zum Vergleich: Nico Rosberg legte am Mittwoch 97 Runden zurück.

Red Bull plagte sich scheinbar wieder mit ähnlichen Schwierigkeiten wie schon am Vortag: ein Hardware-Fehler am Energiespeicher innerhalb der komplizierten Power Unit. In einer Pressekonferenz zwischen Tür und Angel hatte Renaults Motorenchef Remi Taffin am Mittwochabend erklärt, dass Renault das Problem eindeutig identifiziert habe und über Nacht für Besserung sorgen wollte. Adrian Newey antwortete auf die Frage von Motorsport-Magazin.com, ob es sich um das gleiche Problem wie am Vortag handele, allerdings mit einem 'Nein' und rauschte ab...

Das Team will den Rest des Donnerstags in Jerez nutzen, um die Probleme irgendwie in den Griff zu bekommen, damit zumindest zum Abschluss am Freitag ein wenig Fahrbetrieb möglich ist. Es sollen sogar extra neue Teile aus der Teamfabrik in Milton Keynes eingeflogen werden.

3 Runden für Ricciardo am Donnerstag, Foto: Sutton
3 Runden für Ricciardo am Donnerstag, Foto: Sutton

"Das ist natürlich nicht, wo wir stehen wollen, und das Team ist angesichts der Probleme frustriert", sagte Race Engineering Coordinator Andy Damerum stellvertretend für die Truppe aus Milton Keynes. "Aber wir sind ziemlich gut darin, uns von so etwas nicht unterkriegen zu lassen. Hier zieht das gesamte Team an einem Strang und ich bin sicher, dass wir die Schwierigkeiten in den Griff bekommen."

Am Vorabend war Red Bull laut Damerum hoffnungsvoll, dass der RB10 endlich laufen würde, doch offenbar konnten die Probleme nur teilweise gelöst werden. Sebastian Vettel ist nach seinen insgesamt elf Runden bereits aus Jerez abgereist, am Freitag darf noch einmal Teamkollege Ricciardo auf einen Einsatz hoffen. Auch Teamchef Christian Horner und Adrian Newey haben die spanische Rennstrecke mittlerweile in Richtung Teamfabrik in England verlassen.