Der erste Testtag im spanischen Jerez stand im Zeichern der Farbe rot. Nichtsdestotrotz bekamen die Fans erstmals in der Saison 2014 fahrende Autos zu Gesicht - auch wenn sich Weltmeister Sebastian Vettel erst zehn Minuten vor Testende auf der Strecke zeigte. Die meisten Runden spulte Ferrari-Rückkehrer Kimi Räikkönen (31) ab, gefolgt von Lewis Hamilton (18) und Jean-Eric Vergne (15). Räikkönen war von der geringen Anzahl der Runden aller Neuwagen nicht überrascht. "Das ist ganz normal nach einer so großen Regeländerung", betonte der Finne.

Die Zwischenfälle: Nicht nur Red Bull hatte am ersten Testtag so seine Schwierigkeiten, insgesamt wurde vier Mal die rote Flagge geschwenkt. Sergio Pérez blieb mit seinem Force India auf der Installationsrunde stehen. Beim zweiten Mal erwischte es Räikkönen, dessen Bolide ebenfalls auf der Strecke liegenblieb. Laut Ferrari hatten die Ingenieure einen vorsorglichen Not-Stopp bei Räikkönen veranlasst. Für die dritte Unterbrechung sorgte Hamilton als er in Kurve 1 seinen Boliden verlor und in die Reifenstapel krachte.

Eineinhalb Stunden vor Testende stoppte der STR9 von Vergne in den Kurven vier und fünf. "Ich könnte leicht sagen, dass die Dinge heute nicht gut liefen, weil das Auto stehen blieb, weil wir nicht die volle Power nutzen konnten und daher auch nicht die Chance hattenb zu erfahren wie sich das Auto anfühlt. Aber das wäre falsch. Allein das Auto auf die Strecke gebracht zu haben, ist ein Erfolg", betonte Vergne. McLaren glänzte hingegen auf der Strecke mit Abwesenheit. "Wir kämpften den ganzen Tag hinweg mit Elektronikproblemen am Auto", hieß es in einer offiziellen Aussendung des Teams.

Bestzeit für Räikkönen, Foto: Sutton
Bestzeit für Räikkönen, Foto: Sutton

Die Zeiten: Auch wenn die Rundenzeiten bei Testfahrten wenig aussagekräftig sind, darf sich Kimi Räikkönen über seine erste Bestzeit 2014 freuen. Der Finne fuhr eine Rundenzeit von 1:27.104 Minuten und war damit sieben Zehntel schneller als Hamilton (1:27.820 Minuten). Dahinter folgten Valtteri Bottas (1:30.082 Minuten), Pérez (1:33.161 Minuten), Vergne (1:36.530 Minuten) und Gutierrez (1:42.257 Minuten). Zum Vergleich: im Vorjahr markierte Jenson Button auf der Strecke die Bestzeit in 1:18.861 Minuten, alle elf Piloten trennten nur 5,315 Sekunden.

Der Blickfang: Bevor die Ampeln auf Grün schalteten, präsentierte das Weltmeisterteam seinen neuen Boliden. Doch der RB10 machte am ersten Testtag keine gute Figur. Sebastian Vettel räumte ein, dass eine Feder an der Hinterradaufhängung falsch eingebaut worden war. Insgesamt spulte er drei Runden ab, blieb aber ohne Zeit. "Wir wussten, dass es nicht darum geht, alles aus dem Auto herauszuholen", so Vettel gegenüber Motorsport-Magazin.com. Angesprochen auf den etwas unrunden Sound des RB10, bestätigte Vettel: "Wir wollten erst einmal schauen, ob alles passt. Dass es sich dann nicht so rund anhört, ist glaube ich normal." Auch im Auto habe sich nicht alles glatt angefühlt. "Aber es war nicht unser Ziel, direkt einen Rekordversuch anzugehen."

Die Nachzügler:Eine späte Jungfernfahrt legte Williams-Pilot Valtteri Bottas mit dem FW36 hin. "Es war sicherlich nicht der ideale Start", gestand der Finne. "Aber positiv ist, dass das Team die Probleme, die wir über Nacht gefunden haben, lösen konnte und wir am Nachmittag doch noch ein paar Runden abspulten konnten." Caterham musste sogar seine Präsentation auf den Nachmittag verschieben, da es "in letzter Minute" Probleme gegeben habe.

Die Präsentation des MR03 fiel gänzlich flach, denn der Bolide hatte es gar nicht nach Jerez geschafft. Im Verlauf des Tages twitterte Marussia aber: "Wir sind froh verkünden zu können, dass der MR03 auf dem Weg nach Jerez ist. Das Team hat einen großartigen Job erledigt und das Problem am Wagen gelöst." Lotus hatte bereits vorab verkündet, dass man es bis zu den ersten Testfahrten in Jerez nicht schaffen wird, den E22 fertigzustellen.

Einsatzplan Testfahrten, Jerez:

Team Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
Red BullVettelVettelRicciardoRicciardo
MercedesHamiltonRosbergHamiltonRosberg
FerrariRäikkönenRäikkönenAlonsoAlonso
McLarenButtonButtonMagnussenMagnussen
Force IndiaPerezHülkenbergJuncadella- noch offen -
SauberGutierrezGutierrezSutilSutil
WilliamsBottasBottasMassaMassa
Toro RossoVergneKvyatVergneKvyat
MarussiaChiltonBianchiChiltonBianchi
CaterhamEricssonEricssonFrijnsKobayashi