Tag vier in Jerez brachte keine neuen Erkenntnisse: Mercedes überstrahlte mit seiner Zuverlässigkeit die Konkurrenz. Red Bull hatte hingegen schon zu Mittag genug, womit Marussia-Pilot Jules Bianchi mit 14 Runden mehr Kilometer abgespult hatte als Red Bull-Pilot Daniel Ricciardo (7 Runden).

Die Zeiten: Felipe Massa vor Fernando Alonso - so lautetet das offizielle Testergebnis am finalen Tag. Massa markierte in 1:28.229 Minuten die Bestzeit und war damit neun Zehntel schneller als sein Ex-Ferrari-Teamkollege. Daniel Juncadella (Force India) hatte als Dritter über eine Sekunde Rückstand. Die Top-5 komplettierten Kevin Magnussen (McLaren) und Lewis Hamilton (Mercedes). Jules Bianchi fand sich im Klassement auf P6 wieder vor Nico Rosberg (Mercedes), Adrian Sutil (Sauber) und Kamui Kobayashi (Caterham). Schlusslichter in punkto Zeiten und Rundenanzahl waren Kvyat und Ricciardo.

Abflug von Sutil, Foto: Sutton
Abflug von Sutil, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Wie schon am Vortag sorgte Adrian Sutil für einen heftigen Abflug. Der Sauber-Pilot kam in der letzten Schikane von der Strecke ab. Für die zweite rote Flagge des Tages sorgte Kevin Magnussen als er nach einer Linkskurve das Heck seines MP4-29 verlor und auf der Strecke eine 180 Grad Drehung hinlegte. Kurz vor Testende kam der McLaren-Pilot Ausgangs Kurve 10 erneut von der Strecke ab und löste die dritte und letzte Rotphase aus. Noch während dieser Phase fuhr Hamilton aus seiner Box, kam aber nur wenige Meter weit.

Die Neuen: Erstmals bekamen die Fans an der Strecke Kamui Kobayashi zu Gesicht. Der Japaner absolvierte für Caterham seine ersten Testkilometer. "Mein erster Tag im Auto endete leider nach 54 Runden vorzeitig. Grund war erneut ein Problem mit dem Renault-Motor", verriet Kobayashi. Daniel Juncadella gab sein Testdebüt im Force India, Jules Bianchi im Marussia. Das Team hatte den neuen Renner MR03 erst am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentiert.

Hamilton saß am Nachmittag im Auto, Foto: Sutton
Hamilton saß am Nachmittag im Auto, Foto: Sutton

Überraschender Fahrerwechsel: Nico Rosberg war der erste Fahrer, der eine komplette Rennsimulation abspulte. Gegenüber Motorsport-Magazin.com stieg Rosberg auf die Euphoriebremse: "Es ist zu früh, um euphorisch zu werden. Wir wissen noch gar nicht, wie schnell wir sind." Die Standfestigkeit des F1 W05 ist allerdings top: insgesamt kam der Deutsche in der ersten Testwoche auf 188 Runden, weshalb er am Nachmittag das Cockpit überraschend an Lewis Hamilton abgab. Der Brite hatte in Jerez bisher weniger Glück: Zum Auftakt am Dienstag sorgte ein Unfall (Defekt am Frontflügel) in der 19. Runde für ein verfrühtes Ende, am Donnerstag endete sein Programm nach 62 Runden aufgrund eines Getriebeproblems.

Red Bull-Desaster: Red Bull erlebte in Jerez eine Woche zum Vergessen, weshalb das Weltmeisterteam nach einem erneuten Problem am RB10 zu Mittag vorzeitig zusammenpackte. Daniel Ricciardo kam am finalten Testtag auf sieben Runden und einer Rundenzeit von 1:45.374 Minuten, die rund 16 Sekunden langsamer war als die Bestzeit von Felipe Massa. "Das war für uns ein sehr schwieriger Test", erklärte Christian Horner. "Wir hatten zahlreiche Probleme, die auf Seiten von Renault lagen sowie Probleme mit dem Chassis und der Kühlung. All diese haben unsere Fortschritte mit dem neuen Boliden beeinträchtigt."