Ein Spionagefall, 100 Millionen Dollar Geldstrafe und eine Dauerfehde mit FIA-Präsident Max Mosley vertrieben Ron Dennis nach Jahrzehnten aus der Formel 1. Der McLaren-Boss übergab Ende 2009 den Staffelstab des Teamchefs an Martin Whitmarsh und konzentrierte sich auf andere Aufgaben innerhalb der McLaren Gruppe, unter anderem den erfolgreichen Aufbau einer Sportwagenmarke.

In den Formel-1-Paddock kehrte er schon vor einigen Jahren zurück, jetzt hat er wieder alle Macht in McLaren Technology Centre. Dennis übernimmt mit sofortiger Wirkung neben seiner Rolle als Vorsitzender der McLaren Gruppe auch wieder den Posten des Geschäftsführers. Diese hatte zuletzt Martin Whitmarsh inne. Der frühere F1-Teamchef ist seit 1980 Teilhaber an McLaren und war schon von 1982 bis 2012 CEO der Gruppe sowie von 1982 bis 2009 Teamchef des Formel-1-Rennstalls. Seit 2013 ist er Vorsitzender der McLaren Gruppe.

Dennis, der weiterhin Vorsitzender von McLaren Automotive bleiben wird, freut sich auf ein aufregendes, neues Kapitel in der Geschichte von McLaren, das sowohl auf als auch neben der Strecke eine Leistungssteigerung mit sich bringen soll. "In den kommenden Wochen werde ich eine gründliche und objektive Analyse aller Geschäftsfelder durchführen, um jeden Aspekt zu optimieren und neue Wachstumschancen auszumachen."

Im Februar möchte Dennis seine neue Strategie für die McLaren Gruppe ausgeben und strukturelle Änderungen bekannt geben, die dieser Strategie zuträglich sind. "Ich bin gespannt darauf, wieder CEO der Gruppe zu sein und mit meinen vielen Kollegen und Mitteilhabern daran zu arbeiten, unser Ziel zu erreichen - welches lautet: bei allem, was wir tun, zu gewinnen."

Ron Dennis hat damit jede Menge Titel bei McLaren inne. Die offizielle Pressemitteilung benennt ihn ab sofort als:

  • Chairman of McLaren Group
  • Group Chief Executive Officer der McLaren Group
  • Chairman von McLaren Automotive
  • Teilhaber von McLaren
  • Architekt der modernen Ära.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Willkommen zurück, Mr. Dennis. McLaren hat in der jüngeren Vergangenheit viel mitgemacht. Erfolge mit den neuen Supersportwagen, Misserfolge in der Formel 1, Irrungen und Wirrungen um den künftigen F1-Titelsponsor, überraschende Fahrerwechsel und nicht zuletzt die Trennung von Motorenpartner Mercedes und die Rückkehr zu Honda ab 2015.

Bereits im Rahmen des Fahrerwechsels von Sergio Perez zu Kevin Magnussen war von teaminternen Strömungen und Lagern zu hören. Teamchef Martin Whitmarsh sollte also aufpassen, ob es seinen Vorgänger und Altmeister Dennis nicht doch noch einmal in den Fingern juckt, in der Königsklasse das Zepter zu schwingen. Alternativ könnte Dennis auch einen alten Rivalen zu seinem neuen Teamboss ernennen: einen gewissen Teilzeit-Rosenzüchter namens Ross Brawn. Schon im Februar könnte es soweit sein. Wenn nicht steht zumindest fest: Die Saison 2014 sollte für Whitmarsh tunlichst erfolgreicher verlaufen als die vergangene... (Stephan Heublein)