Force India geht mit einem vollkommen neuen Fahreraufgebot in die Saison 2014. Teamchef Vijay Mallya, der am Mittwoch seinen 58. Geburtstag feiert, bezeichnet das Duo Nico Hülkenberg/Sergio Perez als das beste, das Force India je hatte. "Absolut. Ich bin sehr aufgeregt. Mein Gedankengang war sehr einfach. Als Sergio für Sauber gefahren ist, ist er mir sicherlich ins Auge gefallen. Er war sehr schnell und ich denke, das hat McLaren bemerkt", erläuterte er gegenüber der offiziellen Webseite der Formel 1.

Es habe ihn nicht gewundert, dass ein Traditionsteam wie McLaren Perez verpflichtet. Für ihn sei das nur die Bestätigung gewesen, dass sie etwas in ihm sehen. "Ich hatte das auch gesehen, aber bevor ich überhaupt an ihn herantreten konnte, war er schon zu McLaren gegangen", führte er fort.

Hülkenberg habe er immer im Auge gehabt. "Ich habe ihm schon in Malaysia gesagt: 'Nico, wenn du beschließt, von Sauber wegzugehen, dann komm besser nach Hause.' Er sagte: 'Ok, ich verspreche es dir. Wenn ich mich zum Wechsel entschließe, dann bist du meine erste Option'", offenbarte der indische Geschäftsmann. Er sei sich sicher, dass Hülkenberg auch mit anderen Teams gesprochen habe, aber letztlich habe er Wort gehalten und kehrte zu Force India zurück.

Mallya gestand, dass er auch einen der beiden Fahrer aus 2013, Adrian Sutil oder Paul di Resta, hätte behalten können. "Letztendlich hatten wir mit beiden lange Beziehungen, auch mit Adrian Sutil, der eine einjährige Pause hatte, aber zu uns zurückgekommen ist", verdeutlichte er. "Ich habe die übrigen Teammitglieder konsultiert und sie haben alle gesagt, dass wir ein neues Auto und neue Regeln haben, und wir daher auch ein neues Fahrerduo holen sollten, das Feuer unterm Hintern hat und wirklich hungrig ist. Sergio und Nico sind die Richtigen."

Die Verpflichtung von zwei der erlesensten jungen Formel-1-Piloten spiegle die Einstellung des Teams wider. "Alle Designer, alle Ingenieure und jeder andere bei Force India fühlt genauso wie unsere Fahrer: Wir sind hungrig, wir wollen uns beweisen", stellte Mallya klar. Ein Paydriver sei für ihn nie in Frage gekommen, betonte er. "Ich glaube nicht an das Paydriver-Konzept. Ich hatte in der Vergangenheit viele Möglichkeiten, bei denen mir Paydriver angeboten wurden - mir wurde viel Geld geboten - und ich habe uneingeschränkt nein gesagt. Das ist nicht die Philosophie von Force India."

Perez wurde bislang vom mexikanischen Telekommunikationsunternehmen Telmex unterstützt, von einem 'Paket', das der Mexikaner mitbringt, will Mallya jedoch nichts wissen. "Es kann sein, dass sich Möglichkeiten auftun", meinte er. Diese Möglichkeiten seien für seine Entscheidung, Perez zu verpflichten, jedoch irrelevant gewesen. "Ich werde nicht die Qualität der Fahrer für Geld kompromittieren. Ich werde nicht meine Leute in Silverstone, die leidenschaftlich ein wettbewerbsfähiges Auto entwerfen und bauen, im Stich lassen und das Auto auf der Strecke aufs Spiel setzen, indem ich einen Fahrer nehme, der nicht der Allerbeste ist, nur weil er Geld auf den Tisch legt. Das ist etwas, was ich nicht tun werde - es ist gegen meine grundsätzliche Philosophie."

Mallya ist ein Verfechter der Budgetobergrenze, die nun endlich Wirklichkeit werden soll. "Das sind hervorragende Neuigkeiten. Ich hoffe, dass sie umgesetzt wird. Es hätte eigentlich vor ein paar Jahren passieren sollen, aber besser spät als nie", meinte er.