Mit dem Fallen der karierten Flagge in Brasilien wurde nicht nur die Formel-1-Saison 2013 abgewinkt. Mit der Saison 2013 endete auch eine Ära. Zum letzten Mal heulten die V8-Saugmotoren auf, zum letzten Mal hieß es 18.000 Umdrehungen. Die Technik wird in der kommenden Saison deutlich komplexer. Die Motoren werden kleiner, dafür werden sie von Turbos zwangsbeatmet. Zusätzlich gibt es eine deutlich stärkere Energierückgewinnung. Statt 80 Pferdestärken, die bisher nur knapp 7 Sekunden unterstützend wirkten, gibt es 2014 rund 160 PS für eine halbe Minute.

Lewis Hamilton sieht die Änderungen gelassen: "Es ist das gleich wie in diesem Jahr. Wir haben KERS, wir haben also eine Motorbremse und wir haben DRS. Wir werden diese Dinge immer noch managen müssen. Es ist nur so, dass wir im nächsten Jahr das Bremsen, das KERS und das Benzin managen müssen - vielleicht ein bisschen mehr, vielleicht ein bisschen weniger, wer weiß? Ich kann es mir im Moment nicht wirklich vorstellen - auch wenn wir weniger Benzin haben werden."

War die Benzinmenge in der abgelaufenen Saison noch unbegrenzt, müssen die Teams 2014 eine Renndistanz mit lediglich 100 Kilogramm bewältigen. Das sind rund 30 Prozent weniger, als bisher verbraucht wurde. Etwas mehr Sorgen bereiten dem Briten da schon die Reifen. "Die Reifen sind derzeit noch unbekannt. Auch wenn wir schon im Simulator arbeiten, wir haben noch kein Zeitmodell für die nächstjährigen Reifen, deswegen ist es schwierig zu wissen, wie unterschiedlich der Fahrstil sein wird."

2013 waren die sensiblen Pirelli-Pneus das große Thema. Speziell in der ersten Saisonhälfte ging es darum, die Reifen mehr zu streicheln, als wirklich mit ihnen zu fahren. Ein Umstand, der vielen Piloten nicht wirklich gefiel. Lewis Hamilton ist einer von ihnen. "Ich gebe lieber einfach Gas. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Vettel das konnte, wenn er wollte, aber der Rest von uns musste die Reifen managen mehr auf die Strategie achten. Vielleicht war es dieses Jahr auch ein bisschen zu viel Strategie, aber wir mussten es so machen", erklärte er gegenüber dem britischen Skysports.

Während in den vergangenen Jahren die Saison erst im Februar mit den Wintertests begann, steht den Piloten nun ein deutlich arbeitsintensiverer Winter bevor. "Testen und arbeiten mit den Ingenieuren in der Fabrik... Ich glaube, ich werde einen Winter wie von 2006 auf 2007 haben", dachte Hamilton zurück. Damals kam der Brite mit McLaren frisch in die Formel 1 und musste sich nach dem Titelgewinn in der GP2 akribisch auf die Königsklasse vorbereiten.