Als Lotus die Entscheidung traf, nicht den etatmäßigen Ersatzfahrer Davide Valsecchi, sondern Heikki Kovalainen in das durch den vorzeitigen Abschied von Kimi Räikkönen freigewordene Cockpit zu setzen, begründete die Mannschaft aus Enstone dies mit dem Umstand, dass der Finne über mehr Erfahrung verfügen würde, was im Kampf gegen Ferrari und Mercedes in der Konstrukteurs-WM von enormer Bedeutung sei. Es sollte allerdings bald Ernüchterung einkehren, denn Kovalainen schaffte weder in Austin noch beim Saisonfinale in Sao Paulo den Sprung in die Top-10 und blieb damit auch hinter seinen eigenen Erwartungen zurück.

"Es ist enttäuschend, keine Punkte für das Team gemacht zu haben", gestand der Finne ein. "Ich dachte, auch wenn nicht alles perfekt läuft, würde ich in der Lage zu sein, Punkte zu holen." Kovalainen, der zum letzten Mal beim Singapur GP 2009 Zählbares holte, ging mit sich selbst durchaus hart ins Gericht. "Die Anzahl der Fehler, die ich gemacht habe, war höher, als ich erwartet habe und ich muss zugeben, dass es vielleicht eine zu große Herausforderung war und ich sie unterschätzt habe."

Während Kovalainen in Austin im Qualifying schnell auf Touren kam und seinen Lotus in die Top-10 stellte, hatte er im Rennen mit der Pace zu kämpfen, was er auf seine fehlende Einsatzzeit in dieser Saison zurückführte, nachdem er lediglich an sechs Freien Trainings für Caterham teilnehmen durfte. "Ich habe mich nach Freitag und Samstag kein bisschen eingerostet gefühlt", blickte er zurück. "Ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle und ging in beide Rennen mit dem Gefühl, dass ich mich gegenüber meiner Startposition verbessern kann. Ich hatte keinerlei Zweifel."

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Kovalainen rieb sich im grauen Mittelfeld auf, Foto: Sutton
Kovalainen rieb sich im grauen Mittelfeld auf, Foto: Sutton

Es sollte jedoch anders kommen. Sowohl in den USA als auch in Brasilien kam der Finne nicht über den 14. Platz hinaus, wobei ihm in Austin ein defekter Frontflügel alle Chancen auf Punkte raubte. "Beide Sonntage waren ziemlich desaströs. Ich muss wohl eingestehen, dass es doch ein bisschen fehlende Routine und Praxis war", gab der 32-Jährige zu und zeigte sich vor allem über seine zahlreichen Fehler im Rennen enttäuscht, denn von Zeit zu Zeit habe er dem E21 durchaus eine ordentliche Pace entlocken können. "Ich mag es nicht, wenn die Dinge nicht richtig laufen, aber andererseits zeigt das auch, wie hart die Formel 1 ist."

Ob Kovalainen auch 2014 im Fahrerfeld der Königsklasse auftauchen wird, ist ungewiss, zuletzt galt er stets als heißer Kandidat für eine Rückkehr als Einsatzfahrer zu Caterham. "Ich weiß, dass das nicht das Beste war und wenn ich etwas beweisen wollte, hat das nicht besonders gut funktioniert", ist sich der Finne bewusst, mit seinen Lotus-Einsätzen nicht unbedingt Werbung in eigener Sache betrieben zu haben. "Aber ich glaube nicht, dass es Auswirkungen haben wird", fügte er an. "Ich bin ziemlich zuversichtlich, aber solange man noch nicht unterschrieben hat, kann man nie wissen."