Fast schon war es still geworden um Pirelli und deren umstrittenes Produkt, den P Zero. Doch in Indien kamen die Reifenprobleme wieder zurück. Der Soft-Reifen hielt auf dem Buddh International Circuit nur wenige Kilometer, Sebastian Vettel stoppte schon in Runde zwei und holte sich frische Mediums ab. Bereits nach dem Training war das Verhalten der weicheren Pneus aufgefallen, Pirelli soll daraufhin die Anweisung gegeben haben, maximal 15 Runden mit dem gelb markierten Reifen zu fahren.

Doch Sam Michael will davon nichts gehört haben. "Was McLaren angeht wurde kein Limit vorgeschlagen oder von Pirelli diktiert", so McLarens Sportlicher Direktor. "Auch wenn ich so etwas in der Boxengasse von anderen Journalisten gehört habe... Ich habe nie etwas von Pirelli gehört, dass sie mir oder einem anderen Mitglied des Teams eine Kilometergrenze auferlegt hätten. Es gab auch keinen Vorschlag. Ich weiß nicht wirklich, wieso das so hochgespielt wird."

Doch dass es solche Ratschläge seitens des Reifenherstellers gegenüber anderen Teams gegeben hätte, das will Michael nicht gänzlich ausschließen. "Vielleicht gab es in anderen Teams unterschiedliche Situationen. Ich weiß natürlich, dass jeder seine Reifen anders behandelt, aber McLaren hatte auf jeden Fall keine Diskussionen mit Pirelli."

Während die Italiener offenbar bei der Laufleistung ihres Produkts keine genauen Vorgaben machen, gibt es beim Luftdruck und dem Sturz seit dem Großen Preis von Deutschland sehr wohl Limits, an die sich die Teams halten müssen. Dass sich diese Limits bald verabschieden werden, ist unwahrscheinlich. "Ich glaube nicht, dass sie das in absehbarer Zeit ändern", so Michael.