Top: Überflieger Vettel

Mit einem Grand Slam zum Hattrick - und dabei fuhr Sebastian Vettel doch in einem Auto durch eine fernöstliche Stadt! Schon die reinen Fakten sind beeindrucken: Bestzeit im 2. und 3. Training, Pole Position mit nur einem Versuch, souveräner Rennsieg (sein dritter in Folge in Singapur) mit schnellster Rennrunde. Für Vettels Leistungen beim Auftakt zur Asien-Tournee gehen geht kein Superlativ weit genug. Seinen eigenen Teamchef beeindruckte der Dreifach-Weltmeister vor allem nach dem Restart. "Wie er den Abstand nach der Safety-Car-Phase ausgebaut hat - das war beeindruckend. Wir haben ihn von der Leine gelassen und gesagt, dass er laufen lassen soll. Dann war er zwei Sekunden schneller als der Rest", sagte Christian Horner. Vettel selbst hatte nach Rennen auch noch einen markigen Spruch auf Lager: "Wenn die anderen nach Hause gehen und sich die Eier in den Pool hängen, sind wir noch da, arbeiten am Auto und versuchen, noch mehr herauszuquetschen."

Top: Räikkönen Husarenritt

Wie fit ist Räikkönen? Die Antwort gab er auf der Strecke, Foto: Sutton
Wie fit ist Räikkönen? Die Antwort gab er auf der Strecke, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen hatte Rücken. Keine gute Ausgangslage für das härteste Rennen des Jahres, vor allem wenn die Schmerzen schon am Samstag nur P13 im Qualifying zuließen. Am Ende die kleine Sensation: Der Finne macht auf einem Stadtkurs zehn Positionen gut: persönlicher Singapur-Rekord. Seine bisher beste Aufholjagd in Singapur gelang ihm ein Jahr zuvor, als er von P12 auf Rang sechs fuhr.

Wieder einmal griff Reifenflüsterer Räikkönen an und rollte das Feld von hinten auf. Dabei sah es in Runde zehn noch nicht so rosig aus, als der Finne als erster Pilot die Box ansteuerte. Mit einem frischen Satz Options ging es wieder auf die Reise, bis das Safety Car in Runde 25 herauskam. Lotus setzte genau wie Ferrari, McLaren und Sauber auf die härteren Pneus und damit ging es auf lange 36 Runden. Doch während die Reifen der meisten Konkurrenten abbauten, drehte Räikkönen nochmals auf. Platz um Platz arbeitet er sich nach vorne und holte am Ende vom bisher schlechtesten Singapur-Startplatz seinen ersten Podestplatz.

Top: Tom Jones bei Lotus

Da staunte die junge Lotus-Mechanikerin nicht schlecht, als sich kein geringerer als 'Mr. Sexbomb' Tom Jones höchstpersönlich neben sie auf einen Stuhl setzte. Der Sänger wollte in der Lotus-Box einfach nur das Rennen beobachten, gab aber artig jedem einzelnen Teammitglied die Hand zur Begrüßung. Etwas verlegen blickte die junge Frau immer wieder seitlich in die Kamera...na ob sie sich da noch richtig auf den Rennverlauf konzentrieren konnte?

Flop: Lange SC-Phase

Daniel Ricciardo krachte in seiner 24. Runde in Kurve 18 in die Streckenbegrenzung. Die Bergungsarbeiten erforderten den ersten Einsatz von Bernd Mayländer und dessen Safety Car. Hut ab vor den Streckenposten, die das Wrack binnen weniger Minuten bargen. Die Rennleitung agierte leider nicht so schnell wie die Jungs an der Strecke und rief Mayländer erst in der 31. Runde zurück an die Box. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Fahrer schon mehr als 15 Minuten hinter dem Safety Car verbracht und längst hatten sich alle überrundeten Nachzügler aufgeschlossen. Ob sich die zuständigen Funktionäre ob der späten Stunde ein Nickerchen gönnten?

Flop: Hülkenberg vs. Perez

Hülkenberg verstand die Welt nicht mehr, Foto: Sutton
Hülkenberg verstand die Welt nicht mehr, Foto: Sutton

Nico Hülkenberg kann es nicht verstehen: Er steckt zwischen Sergio Perez und Pastor Maldonado fest, kommt auf den Kerb, rutscht von der Strecke und muss dafür seinen Platz an Perez abgeben. Völlig unverständlich für den Sauber-Mann, weshalb er auch noch während des Rennens mit seinem Ingenieur diskutieren will.

Damit ist er auf einer Wellenlänge mit Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner, der nicht versteht, warum diese Entscheidung von der Rennleitung getroffen wurde. Seiner Meinung nach hätte Sauber das Risiko eingehen, Hülkenberg seinen Platz behalten lassen und auf eine Entscheidung der Sport-Kommissare warten sollen. "Die Stewards hätten nicht so entschieden", ist Danner fest überzeugt. "Nico hat nichts, aber auch gar nichts falsch gemacht und daher ist es ein hergeschenkter Platz."

Flop: Rosbergs Konversation

In Runde 44 bekam Nico Rosberg von seinem Renningenieur die Anweisung, doch ein bisschen mehr zu pushen. Der Mercedes-Pilot war über diese Meldung ganz und gar nicht erfreut. "Warum muss ich pushen? Ich will nicht mehr pushen als nötig ist", gab Rosberg an den Kommandostand durch. Die Konversation sorgte für einige schelmische Kommentare auf Twitter. Rosbergs Freude über Rang vier tat das aber keinen Abbruch.