Sebastian Vettel feierte in Singapur einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Der Red Bull-Pilot fuhr in einer eigenen Liga, selbst die Safetycar Phase konnte ihm nichts anhaben. "Das Glück des Tüchtigen", grinste Adrian Sutil im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, "aber das muss man auch mal haben." Nach dem Re-Start in Runde 31 fuhr er innerhalb einer Runde einen Abstand von 2,3 Sekunden auf den Zweitplatzierten Nico Rosberg heraus. Vier Runden später hatte Vettel seinen zehn Sekunden Vorsprung, den er vor der Safetycar-Phase hatte, wieder herausgefahren. Gegen Rennende gab es am Red Bull Vibrationen.

Über Funk wurde Vettel mitgeteilt, auf seine Bremsen aufzupassen, dennoch konnte Vettel seinen Vorsprung ins Ziel retten. "Danke ans Team. Es war ein Vergnügen das Auto hier zu Fahren. Es war schon harte Arbeit, weil es hier so heiß ist, aber es hat riesigen Spaß gemacht", erklärte Vettel. Die Plätze zwei und drei gingen an Fernando Alonso und Kimi Räikkönen die sich dank ihrer Strategie nach vorne kämpften. "Der Start war fantastisch. Wir wussten, dass wir nicht die Pace hatten, um Red Bull herauszufordern, deshalb mussten wir uns etwas einfallen lassen. Wir haben eine andere Strategie gewählt und das Risiko zahlte sich aus", freute sich Alonso.

Der Ferrari-Pilot sowie Räikkönen waren im Vergleich zur Konkurrenz bereits über 30 Runden auf dem medium draußen. "Wir haben heute mit Platz drei das Maximum herausgeholt. Mehr wäre nicht drin gewesen, auch wenn der Speed okay war. Das Überholmanöver gegen Button sah vielleicht schwierig aus, aber ich hatte genug Grip", sagte Räikkönen. Die Top-5 komplettierten Nico Rosberg und Lewis Hamilton, die in der letzten Runde an Mark Webber, der wieder einmal Getriebeprobleme hatte, vorbei gingen. Auf den letzten Metern musste Webber seinen brennenden Boliden abstellen.

Der Start: Nico Rosberg und Sebastian Vettel lieferten sich in der Startphase ein fantastisches Duell. Auf der Start-Ziel-Geraden ging Rosberg an Vettel vorbei, verbremste sich allerdings vor der ersten Kurve und verlor die Führung wieder an den Red Bull-Piloten. Der große Gewinner des Starts war Fernando Alonso, der von Rang sieben auf drei vorpreschte.

Ricciardo löste SC-Phase aus, Foto: Sutton
Ricciardo löste SC-Phase aus, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: In Runde 25 knallte Daniel Ricciardo in die Streckenbegrenzung und löste damit eine Safetycar Phase aus. "Es war mein Fehler", räumte der Toro Rosso-Pilot ein. "Ich wollte Boden gutmachen und bin über das Ziel hinausgeschossen." In Runde 34 teilte Lotus Romain Grosjean über Funk mit, dass es einen Druckverlust im Motor des E21 gab und er an die Box kommen muss. Das Team schickte ihn nach 40 Sekunden wieder raus, allerdings lag er danach am Ende des Feldes. Sechs Runden später stellte er seinen Boliden endgültig ab. Via Twitter teilte Lotus mit, dass es im pneumatischen System des Motors ein Leck gab. Seit Runden vor Schluss knallte Paul di Resta in die Bande, womit die Aufholjagd des Schotten zu Ende war.

Die weiteren Deutschen: Adrian Sutil startete als Einziger auf der härteren Reifenmischung, lag allerdings nach der Startphase auf Position 17. Nico Hülkenberg lag nach dem Start auf Rang neun. Der Deutsche lieferte sich rundenlang einen spannenden Dreikampf mit Sergio Pérez und Pastor Maldonado. Als ihm sein Renningenieur mitteilte, dass er seine gewonnene Position an Pérez wieder abgeben muss, reagierte Hülkenberg sauer: "Ich verstehe die Entscheidung der Rennleitung nicht. Ich musste die Strecke verlassen, um einen Kontakt zu vermeiden. Ich lag vor Pérez - vor und nach der Kurve, also wo ist das Problem?"

Nach dem Re-Start fand sich Hülkenberg auf Platz 12 wieder, Sutil lag auf Rang 15. Nach der schwarz-weiß-karierten Zielflagge standen für Hülkenberg und Sutil P9 und P10 zu Buche. "t, sind mit dem härteren Reifen gestartet, von dem wir schon befürchtet hatten, dass er nicht viel taugen würde. Das war dann auch so, aber mit den weicheren ging es dann besser - auch wenn es auch bei mir am Ende ziemlich eng wurde und ich nur noch herumgerutscht bin", erzählte Sutil.

Die Analyse: Glückwunsch an Sebastian Vettel. Der Deutsche knallte in Singapur eine Rekordrunde nach der anderen in den Asphalt. Diese Dominanz brachte den Deutschen einen Schritt näher an seinen vierten Titel heran, sorgte allerdings für ein langweiliges Rennen auf dem Marina Bay Circuit. Pirelli sei Dank, dass es zumindest gegen Rennende aufgrund der unterschiedlichen Reifen - alt vs. neu - spannende Duelle gab.