"Wir wollen das konkurrenzfähigste Team sein und daher treffen wir Entscheidungen, von denen wir glauben, dass es das Team verbessert wie im Fall von Kimi Räikkönen", stellte Stefano Domenicali klar. Für viele kam die Rückkehr des Finnen trotz langanhaltender Spekulationen überraschend. Doch Ferrari hatte den Finnen schon länger im Auge.

"Als wir gesehen haben, wie sehr er sich in den letzten Jahren entwickelt und welche Ergebnisse er auf der Strecke eingefahren hat, haben wir angefangen, über ihn und eine mögliche Rückkehr nachzudenken. In den letzten Monaten rückte er dann immer mehr in unseren Fokus", verriet der Ferrari-Teamchef. Seit der Megatransfer offiziell ist, überschlagen sich die Schlagzeilen über das (un)mögliche Dreamteam Fernando Alonso und Kimi Räikkönen.

Domenicali lassen die Schlagzeilen bisher kalt. "Wenn ich all die negativen Sachen lese, die über unsere Entscheidung für die Zukunft geschrieben wurden - wie 'das eine Anti-Alonso-Entscheidung gefallen ist', dann kann ich nur darüber lachen. Wir haben mit Fernando und Felipe immer offen über mögliche Szenarien gesprochen - in unserem Team läuft alles transparent ab", betonte der Italiener. Und auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten seiner beiden Piloten sieht er nicht als Problem an - im Gegenteil.

"Ferrari hatte in der Vergangenheit stets starke Persönlichkeiten und ich bin der Meinung, dass wir gerade auf den beiden unterschiedlichen Persönlichkeiten von Kimi und Fernando Großes aufbauen können. Ich kann verstehen, dass manche meinen, dass 'zwei Hähne in einem Hühnerstall nicht' funktionieren, aber ich bin das nicht. Der Sieg wird auf der Strecke ausgetragen, beide Fahrer erhalten das gleiche Material und dieselbe Unterstützung", sagte Domenicali.

Zu einer möglichen Teamorder erklärte er: "Jeder, der für Ferrari arbeitet, der weiß ganz genau, dass das Team an erster Stelle steht." Im Interesse des Teams fordert er auch von den Piloten Teamwork. Da sich beide respektieren würden, sei das kein Problem. "Kimi und Fernando sind großartige Fahrer mit viel Erfahrung und dem Willen zu gewinnen. Beide kennen sich als Fahrer von der Strecke, beide respektieren einander, trotzdem startet ihre Beziehung wieder bei null. Es gilt sich jetzt als Person und Teamkollegen kennenzulernen", erklärte der Ferrari-Teamchef.

Dabei ist ihm bewusst, dass selbst zwei Weltmeister nichts bringen, wenn das Auto nicht konkurrenzfähig ist. Um das sicherzustellen, wilderte Ferrari zuletzt im Lotus-Revier und holte neben Allison, Räikkönen, auch noch Aerodynamikchef de Beer. "Die kommenden Monate sind fundamental, um sicherzustellen, dass wir nächstes Jahr ein konkurrenzfähiges Paket haben", sagte Domenicali.