Sommerpause 2011 - die ersten Gerüchte über ein F1-Comeback von Kimi Räikkönen tauchen auf. Nur wenige glauben die Gerüchte und noch weniger an ein erfolgreiches Comeback des oftmals lustlos wirkenden Finnen. Doch Räikkönen belehrt die Ungläubigen und kehrt mit Lotus in die Königsklasse zurück, plus - er straft mit einem sensationellen Comeback all seine Kritiker Lügen.

Zwei Jahre später präsentiert sich das gleiche Bild - erst gab es Gerüchte, am Mittwoch folgte die Bestätigung: Räikkönen kehrt zu Ferrari zurück. Erneut glauben wenige an einen Erfolg. Gelingt es Räikkönen erneut die Experten vom Gegenteil zu überzeugen? Im wahren Leben ist das Aufwärmen einer Ex-Beziehung selten von Erfolg gekrönt und erst recht nicht, wenn wie im Falle von Räikkönen und Ferrari beide das Wieder-Zusammenkommen nicht gerade herbeigesehnt haben.

Fakt ist, dass Räikkönen nach den gescheiterten Verhandlungen mit Red Bull die Alternativen ausgingen, wollte er nicht wieder aus der Formel 1 verschwinden. Lotus bot ihm zwar ein entspanntes Umfeld, doch kein siegfähiges Auto - das war aber die Bedingung. Blieb also nur Ferrari - einerseits das Team, mit dem Räikkönen 2007 seinen Titel geholt hat, andererseits das Team, das ihn nach zwei Jahren unbedingt loswerden wollte und dafür sogar 17 Millionen Euro hinblätterte.

Ein Schelm, wer dabei Böses denkt und überlegt wie viel Ferrari wohl beim nächsten Mal springen lassen muss, um Räikkönen loszuwerden. Denn Räikkönen ist nicht Felipe Massa. Er wird nicht brav den Adjutanten von Fernando Alonso spielen. Hätte sich der Spanier, der gerne japanische Weisheiten und Samurai-Sprüche zitiert, mal an jene, einfache Weisheit gehalten: "Wer essen will, soll den Koch nicht beleidigen", übersetzt wer seinen Nummer-1-Status behalten will, der sollte besser nicht einen Ferrari-Präsidenten verärgern.

Räikkönen werden die Spielchen von Alonso oder Montezemolo am Allerwertesten vorbeigehen. Er ist - wie er immer betonte - nur in der Formel 1, um Rennen zu fahren und Rennen zu gewinnen. Wenn ihm Ferrari das nötige Auto dazu hinstellt, wird er seinen Job machen - nicht mehr und nicht weniger.