Das Qualifying zum Italien Grand Prix sorgte für eine Menge Spannung, aber einer stach besonders hervor: Nico Hülkenberg. Der Sauber-Pilot fuhr in Monza hinter dem Red-Bull-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber völlig überraschend auf den dritten Startplatz. Es war sein bestes Resultat nach der Pole in Interlagos 2010. "Ich bin sehr zufrieden, damit hätte ich niemals gerechnet", jubelte Hülkenberg. "Das war ein schönes Highlight für uns und wird uns ein bisschen Auftrieb verleihen. Vielen Dank ans Team, die nach einem schwierigen Jahr immer weiter arbeiten und nie aufgeben."

In letzter Sekunde arbeitete sich Hülkenberg auf P3 vor mit einer persönlichen Bestzeit von 1:24.065 Minuten verdrängte er Felipe Massa von der dritten Position. Eddie Jordan konnte es sich anschließend nicht verkneifen, einen Kommentar in Richtung der Hülkenberg-Ferrari-Gerüchte abzugeben. "Nico war sensationell", so der frühere Teamchef. "Ich frage mich nur, was für eine Karotte sie vor ihn hingehängt haben. Es könnte eine Ferrari-Möhre gewesen sein..." Hülkenberg gilt seit Jahren als potenzieller Kandidat für das rote Cockpit neben Fernando Alonso und wie die Zukunft des Deutschen aussieht, ist noch ungewiss. "Das Timing war wohl nicht das schlechteste in diesem Moment", sagte Hülkenberg im Hinblick auf P3 in Monza und seine Zukunft.

Doch bei Sauber überwiegte zunächst einmal die Freude über das Qualifying-Resultat - vor allem nach den zuletzt schwierigen Zeiten rund um Russen-Millionen und minderjährige Piloten. Etwas sportliche Abwechslung tat gut, wie Teamchefin Monisha Kaltenborn deutlich anzumerken war. "Das war fantastisch und wir konnten es selbst nicht glauben. Nico sagte selbst, dass das die perfekte Runde war", so Kaltenborn. "Nico ist ausgezeichnet gefahren und die Änderungen am Auto von gestern auf heute waren richtig."

Nach dem Jubel geht der Blick nun nach vorn auf das letzte Rennen auf europäischem Boden in dieser Saison. Hülkenberg gab als Ziel eine gute Punkteausbeute aus, Kaltenborn trat ein klein wenig auf die Euphoriebremse: "Andere Teams sind stärker als wir, das war bei den Longruns in den Trainings zu sehen. Aber wir werden alles geben und träumen darf man immer."