Mit einer identischen Rundenzeit von 1:25.116 Minuten umrundeten die beiden Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean im zweiten Freien Training am Nachmittag die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza. Trotz Problemen an beiden Autos bedeutete dies die Positionen drei und vier für den Tag. Für Räikkönen, der am Nachmittag einen modifizierten Frontflügel testete, war das Ergebnis aufgrund der Schwierigkeiten eine kleine Überraschung.

Brisant: lediglich Kimis E21 war mit dem neuen längeren Radstand ausgerüstet, der eine höhere Endgeschwindigkeit und ein stabileres Fahrverhalten auf den langen Highspeed-Abschnitten bringen soll. "Es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen der kurzen und der langen Version", ließen beide Piloten unisono verlauten. Und dies äußert sich scheinbar nicht nur in der absolut identischen Rundenzeit. So beklagten beide Fahrer leichte Probleme im Fahrgefühl und mit der Bremsbalance. Ob Räikkönen also mit der neueren Version startet, steht weiterhin in den Sternen: "Wir müssen uns noch entscheiden", sagte er lapidar.

Etwas beunruhigend sah Räikkönen die Lücke von knapp sieben Zehntelsekunden auf Sebastian Vettel. Jedoch sei für das Rennwochenende noch nichts verloren. "Natürlich ist das eine zu große Lücke auf Sebastian", gab Kimi unumwunden zu. "Jedoch hatten wir schon viele Male das Phänomen, dass wir die Lücke auf die Konkurrenz samstags weiter schließen konnten. Wir können uns und unsere Position also definitiv noch verbessern."

Ob Lotus über die Reifenstrategie einen Vorteil erzielen könnte, blieb unbeantwortet. "Wir wissen nicht, ob wir eine Ein-Stopp-Strategie fahren sollen. Es ist noch zu früh, sich dahingehend festzulegen", erklärt Räikkönen. Auch die Reifenwahl fürs Qualifying sei noch ausstehend. "Normalerweise ist der weiche Reifen besser für uns. Allerdings funktioniert auch der harte mit einer optimalen Aufwärmrunde sehr gut. Es ist also kein Problem."

Auch Grosjean blickt optimistisch auf das Rennwochenende. "Der Tag war eine angenehme Überraschung für uns", konstatiert der Franzose. "Wir hatten ein gutes Feeling und unsere Zahlen sehen sehr vielversprechend aus. Ich werde versuchen, dort weiterzumachen, wo ich die letzten Wochenenden aufgehört habe."

Alan Permane, Strecken-Chefingenieur bei Lotus, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Arbeitstag: "Das war ein erfolgreicher Freitag für uns mit zwei glücklichen Fahrern auf Augenhöhe. Wir konnten sowohl mit geringer als auch mit hoher Spritladung optimal testen, wie auch die verschiedenen Reifentypen für das Rennen." Trotz eines kleinen Wasserdruckproblems im Motor während des Longruns von Räikkönen im zweiten Freien Training ist das Lotus-Team vollauf zufrieden. "Das Auto sieht sehr schnell und zuverlässig aus und wir sind vollauf zufrieden", so Permane.