Ein Zeitungsartikel sorgte am Donnerstag für großes Aufsehen. Es hieß, dass der Deal zwischen Sauber und dem russischen Konsortium alles andere als fix sei. Es fehle eine Unterschrift des russischen Staatspräsidenten Vladimir Putin, weshalb Teamchefin Monisha Kaltenborn gemeinsam mit Peter Sauber nach Russland gereist wären. Sogar der Start beim nächsten Rennen soll in Gefahr sein, weil die Schweizer auch Motorenlieferant Ferrari eine nicht unbeträchtliche Summe schulden.

Doch gegenüber der schweizer Zeitung Blick schlug Sauber zurück. "Es gibt Meldungen, die sind nicht mal ihr Dementi wert", schimpfte Hanspeter Brack. Auch Sergey Sirotkins Manager Noklay Vetrov schlug in diese Kerbe. "Ich habe mit Frau Kaltenborn gesprochen und sie sagte, dass dieser Artikel nicht einmal einen Kommentar wert sei. Es gibt keine Zweifel an der Realisierung des Plans", erklärte er gegenüber russischen Medien.

Oleg Sirotkin, Vater des Nachwuchspiloten Sergey Sirotkin und gleichzeitig auch Chef des Nationalen Instituts für Luftfahrt und Technologie (NIAT) - einer der russischen Sauber-Partner - gibt sich hingegen nicht ganz so optimistisch. "In der Tat sind wir noch in der Realisierungsphase unserer Vereinbarung, wir bereiten die relevanten Dokumente vor und das braucht eine Weile." In dieser Realisierungsphase würden alle Kapitel und Artikel noch einmal diskutiert, was eine gewisse Zeit benötige.

"Wir haben einen Zeitplan, auf dem wir uns an manchen Stellen ein bisschen dahinter, an manchen aber davor befinden. Natürlich wird es ein paar Anpassungen geben, einige Teile werden rausfallen, andere werden hinzugefügt, aber alles mit Zustimmung von Sauber", versicherte Vater Sirotkin. "Manche Dinge benötigen einfach mehr Zeit. Es gibt Abläufe, die kann man nicht überspringen, auch wenn man es eigentlich tun möchte. Es liegt nicht an uns, es liegt an den Gesetzen. Die Situation ist schwierig, aber wir kommen Schritt für Schritt voran."

Hoffnung auf eine schnelle Lösung konnte er den Sauber-Fans aber nicht machen, es sei nicht in fünf Minuten geschehen, manchmal würden solche Vorgänge Monate benötigen. "Aber ich würde sagen, dass die Vorgänge eher technisch als politisch sind", spielte er auf die Gerüchte an, wonach der Deal an Staatspräsident Putin hänge. "Generell sehen wir eigentlich keine großen Probleme", lediglich in Geduld müssten sich beide Parteien nun üben. "Natürlich will ich, dass alles morgen passiert, aber das wird nicht passieren."