Die Gerüchte um einen möglichen Wechsel von Fernando Alonso zu Red Bull sorgen für reichlich Diskussionen im Fahrerlager. Die Diskussionen wurden ausgelöst durch das Bekanntwerden eines Gespräches zwischen Alonsos Manager Luis Garcia und Red Bulls Teamchef Christian Horner. Ob es dabei lediglich um den jungen Carlos Sainz Junior ging, der ebenfalls von Garcia vertreten wird, oder um die Causa Alonso selbst, ist noch nicht bekannt. David Coulthard glaubte, dass es durchaus um die Zukunft des Spaniers gegangen sein könnte, der mit Ferrari bislang vergeblich dem Titel hinterher jagt. Es sei der Job eines Managers, alle Optionen zu können und durch Mark Webbers sicheren Abschied zum Saisonende sei nun eine weitere Möglichkeit entstanden, die es vorher in dieser Form nicht gab.

Laut Coulthard habe allein der Fakt, dass es ein Gespräch zwischen Garcia und Horner gab, Auswirkungen auf die Beteiligten. "Man sammelt Informationen - es ist erstaunlich, was man bei solchen Gesprächen herausfinden kann", so der Brite in seiner BBC-Kolumne. "Und man kann andere Teams aus dem Gleichgewicht bringen, indem man vorgibt, doppelt zu so viel zu zahlen und sich viermal so gut um ihn zu kümmern. Das ist Teil des Spiels in der Formel 1." Möglicherweise wollte die Alonso-Seite auch ein wenig Druck auf Ferrari ausüben, um die Entwicklung des Autos anzukurbeln um Alonso zufrieden zu stellen - viele Varianten sind denkbar.

Coulthard konnte sich zumindest vorstellen, dass Red Bull bereit ist für Gespräche mit Alonso. Er erinnerte sich an seine aktive Formel-1-Karriere zurück und weiß inzwischen, wie es damals abging. "Ich weiß, dass mein altes Team, McLaren, immer mit Fahrern anderer Teams gesprochen hat, selbst wenn es keine Absicht gab, ihn zu verpflichten", plauderte Coulthard aus dem Nähkästchen. Gleichzeitig glaubte er eher nicht daran, dass sich Alonso Red Bull anschließen wird: "Ich denke, das ist weniger wahrscheinlich als dass Räikkönen oder Ricciardo dorthin gehen. Das ist aber nur ein Bauchgefühl." Außerdem habe Vettel klargemacht, dass er lieber Räikkönen als Alonso an seiner Seite hätte. Coulthard dazu: "Man darf Vettels Einfluss nicht unterschätzen."