Schon früh im Rennen zeigte sich, dass Ferrari einmal mehr nicht um den Sieg mitfahren wird. Schon nach wenigen Kurven kollidierte der gut gestartete Massa mit Nico Rosberg und beschädigte sich dabei seinen Frontflügel. Doch auch Fernando Alonso, der am Start an Nico Rosberg vorbeiging, konnte den Speed des Spitzentrios Hamilton, Vettel und Grosjean nicht mitgehen. Entsprechend enttäuscht zeigte sich der Spanier nach dem Rennen.

"Ich glaube, der fünfte Platz heute war besser, als wir eigentlich sind. Mercedes, Lotus und Red Bull waren schneller als wir - eine Tatsache, die wir schon am Freitag beobachten konnten", so der Asturier, der nun froh über die heiß ersehnte Sommerpause ist. "Mit diesem Rennen endete auch ein generell schwieriger Monat für uns. Gemeinsam mit Silverstone und dem Nürburgring war es eine Periode, in der wir nicht auf der Höhe des Geschehens waren." Alonso gab nach dem Rennen zu, dass Ferrari in die falsche Richtung entwickelt hat, in Silverstone schon habe das Auto bei der Performance einen Schritt zurück gemacht.

"Aber jetzt verstehen wir das Auto und die Probleme und müssen nun zurückrüsten." Ein kleiner Trost für Alonso: Sebastian Vettel holte mit Rang drei auch nicht die volle Punktzahl. "Wir haben heute nicht allzu viel verloren, weil Hamilton und Räikkönen uns geholfen haben, damit die Führung von Vettel nicht zu groß wird." Abgeschrieben hat er den WM-Kampf trotz dem Rückstand von 39 Punkten auf Vettel nicht. "Es sind noch neun Rennen und die Punkte, die noch zu holen sind, sind mehr als genug." Vertrauen in sein Team habe er jedenfalls genügend, weshalb er auch keinen Grund sehe, weshalb er nicht bis zum Ende um den Titel kämpfen kann.

Massa im Pech

Für Felipe Massa reichte es am Ende immerhin noch für Rang acht, für die Ansprüche des Brasilianers aber natürlich zu wenig. "Ich kann mit dem achten Platz definitiv nicht zufrieden sein, weil wir sowohl im Rennen als auch im Qualifying nicht die Pace hatten, um die Führung zu kämpfen." Allzu große Sorgen macht sich Massa aber nicht, für ihn sei das eher ein streckenspezifisches Problem gewesen, bei den nächsten Rennen könne sich das alles sehr schnell wieder ändern.

Massas Frontflügel sah schon nach wenigen Metern nicht mehr so aus, Foto: Sutton
Massas Frontflügel sah schon nach wenigen Metern nicht mehr so aus, Foto: Sutton

Dass, nachdem die Endplatte seines Frontflügels abgebrochen war, die Nase nicht gewechselt wurde, hatte einen einfachen Grund. "Wenn ich zu diesem Zeitpunkt gestoppt und die Nase gewechselt hätte, hätte das viel Zeit gekostet, deshalb bin ich nicht gekommen. Aber von da an war die Balance des Autos nicht mehr dieselbe und ich habe viel Performance verloren. Ich hatte Probleme mit Unter- und Übersteuern, weshalb auch meine Reifen mehr abgebaut haben als normal."

Auch am Kommandostand hatte Ferrari das Rennen schon früh abgeschrieben. "Wir wussten, dass ein Podium auf dieser Strecke nicht in Reichweite war", gab Pat Fry offen zu. "Die Performance auf beiden Reifenmischungen hat uns nie die Möglichkeit gegeben, zu attackieren - auch nicht mit einer aggressiveren Strategie. Deshalb haben wir es vorgezogen, unsere Positionen zu verteidigen." Auch für den Technischen Direktor der Scuderia ist der Hungaroring eine spezielle Strecke, die Hoffnungen liegen auf den gänzlich anderen Charakteristika der nachfolgenden Strecken in Spa und Monza.