Manchmal können acht Hundertstelsekunden eine ganze Menge ausmachen. So im Falle Nico Hülkenberg. Beim Qualifying zum Großen Preis von Ungarn fehlte dem Sauber-Piloten genau diese Zeit zum Einzug ins Q3. "Natürlich sind die acht Hundertstel sehr ärgerlich", sagte der 25-Jährige im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Auf der einen Seite ist es schade, auf der anderen bin ich aber nicht enttäuscht. Ich hatte eine sehr gute Runde und das war eben das Maximum." Hülkenberg nimmt das Rennen von Startplatz zwölf in Angriff. "Mit P12 können wir zufrieden sein, da sind wir momentan, das ist realistisch", meinte er.

Im zehnten Rennen des Jahres am Sonntag darf es aber gern ein Stück weiter nach vorn gehen. "Im Mittelfeld ist es extrem eng momentan", so der Sauber-Mann, dessen Zukunft aktuell in den Sternen steht. "Ich hoffe, dass wir morgen um ein oder zwei Punkte kämpfen können." Ein guter Start soll bei dieser Mission helfen und wenn es klappt, wäre es die dritte Punktefahrt für Hülkenberg in Folge. Aktuell hat er sieben WM-Zähler auf seinem Konto. Im Qualifying wurde er in letzter Sekunde noch vom heranrauschenden Sergio Perez sowie Mark Webber kassiert und war so aus den Top-10 herausgefallen.

Sorgen ganz anderer Art hat Teamkollege Esteban Gutierrez. Der junge Mexikaner erlebte einen rabenschwarzen Samstag: Im Training am Vormittag streikte der Motor seines Boliden und musste anschließend gewechselt werden. Die Crew schaffte den Aufwand zwar bis zu Beginn des Qualifyings, doch für Gutierrez war schon im Q1 Feierabend: Startplatz 17 und eine weitere teaminterne Niederlage gegen Hülkenberg. "Heute ist es überhaupt nicht so gelaufen, wie es sollte", ärgerte er sich. "Mit der verlorenen Zeit im freien Training heute Morgen war es schwer, ins Qualifying zu gehen. Offensichtlich war es nicht ideal, aber ich dachte, es sei kein so großes Problem."

Eigentlich hatte sich Gutierrez den Sprung ins Q2 ausgerechnet, doch die Streckenverhältnisse machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Da er morgens gerade einmal zwei Runden auf dem Hungaroring zurücklegen konnte, hatte er im Qualifying kaum Zeit, sich an die schneller gewordene Strecke zu gewöhnen. "Für ihn wird das sicher ein schwieriges Rennen, in dem er diese herausfordernde Situation so gut wie möglich handhaben muss", wünschte ihm Teamchefin Monisha Kaltenborn viel Glück fürs Rennen.