Zwar lief es für Lewis Hamilton im zweiten Freien Training deutlich besser als noch am Vormittag in Budapest, zufrieden war der Brite dennoch nicht. Am Ende des Tages absolvierte der Mercedes-Pilot zwar eine komplette Renndistanz, mit fünf Zehntelsekunden Rückstand auf den tagesschnellsten Sebastian Vettel wollte er aber nicht glücklich sein. Gefragt nach dem Problem, antwortete Hamilton lapidar: "Die Reifen."

Erstmals kommen in dieser Saison neue Pirelli-Reifen zum Einsatz, welche die Konstruktion der 2012er Generation mit den Mischungen aus 2013 vereinen. Weil Mercedes von den Young Driver Tests ausgeschlossen wurde, können die Silberpfeile als einziges Team die neuen Pneus erstmals in Ungarn testen. "Wir sind an diesem Wochenende etwas im Hintertreffen, was die Erfahrung mit den neuen Reifen angeht." Entsprechend viel Arbeit gibt es noch für die Stuttgarter.

"Neue Reifen, neues Spiel. Man braucht ein neues Setup, weil sich der Grip von der Front zum Heck verschiebt. Der Verschleiß ist auch anders", so Hamilton. Doch die neuen Reifen sind nicht Hamiltons einziges Manko. "Die Hitze ist immer ein Problem", gab er zu bedenken. Allessamt Faktoren, die nicht für einen Mercedes-Sieg sprechen. So sieht das auch der 28-Jährige: "Nein, ich würde nicht auf mich wetten." Nun stehen über Nacht umfangreiche Umbauarbeiten auf dem Programm, um den Silberpfeil wieder konkurrenzfähig zu machen.

Bei der Performance der Konkurrenz - allen voran der von Red Bull - konnte er nur staunen: "Mir wurde gesagt, dass Mark Webber auf einigen Runden des Longruns teilweise rund acht Zehntel schneller war - das ist interessant." Doch das Weltmeisterteam ist derzeit nicht der einzige Konkurrent, wie Hamilton glaubt. "Ferrari ist konkurrenzfähig, außerdem ist auch noch Lotus da - und Red Bull ist absolut bombastisch." Ganz aufgeben wollte er aber noch nicht. "Die anderen sehen schnell hier aus, aber wir können im Qualifying normalerweise noch ein Quäntchen zulegen."