Trotz der prognostizierten, großen Hitze, wird Fernando Alonso auch vor dem Großen Preis von Ungarn an seiner üblichen Vorbereitung festhalten: "Das ändert eigentlich nichts. Wie auch immer die Bedingungen sind, wir halten an unserem Plan fest, den wir auch an allen anderen Wochenenden verfolgen." Auf die Strategie könnten die hohen Temperaturen hingegen einen starken Einfluss haben. "Wir müssen sicher ein bisschen offener sein was die Strategie betrifft. Vielleicht benötigen wir im Rennen einen Stopp mehr als erwartet, weil die Reifen zu schnell nachlassen. Das ist aber im Moment reine Spekulation, wir müssen morgen sehen wie sich die Pneus auf der Strecke verhalten und dann können wir uns etwas in diese Richtung überlegen", erklärte der Spanier.

Für den zweifachen Weltmeister stellt der Grand Prix von Ungarn einen wichtige Punkt in der Saison dar: "Ein gutes Resultat ist für uns von großer Bedeutung. Es ist das letzte Rennen vor der Sommerpause und es wäre großartig für die Motivation des Teams, wenn wir hier einen Erfolg einfahren und so den Rückstand auf Sebastian etwas verkleinern könnten. Falls uns das nicht gelingt und der Abstand weiter anwächst, wird das nächste Monat für uns sicher viel stressiger und alle werden weniger motiviert sein. Es ist also ein wichtiges Wochenende für uns."

Der Hungaroring ist für Alonso aber generell eine sehr besondere Strecke. Vor zehn Jahren gewann er hier für Renault sein allererstes Formel-1-Rennen. Zwei Dinge sind ihm von diesem Tag besonders in Erinnerung geblieben. "Der schönste Moment war sicher das Gespräch, das ich nach dem Rennen mit meinem Vater geführt habe. Er war hier an der Strecke und hat mir erklärt, wie viel es ihm und meiner Mutter bedeutet, dass ich diesen Grand Prix gewonnen habe. Sie kommen aus ganz normalen Verhältnissen und haben gewöhnliche Berufe und er meinte, dass dieser Erfolg so viel schöner machen würde. Seine Worte werden mir immer in Erinnerung bleiben. Gleichzeitig weiß ich aber auch noch, dass ich am Abend etwas traurig war, weil ich mit Flavio [Briatore] und Jarno [Trulli] zu einem Event nach Polen fliegen musste. Ich hätte aber lieber in Spanien Zeit mit meinen Freunden verbracht", beschreibt der mittlerweile 32-fache Grand-Prix-Sieger seine damaligen Gefühle.

Doch auch über die große Bedeutung dieses Erfolges für sein damaliges Team ist sich Alonso natürlich nach wie vor im Klaren: "Es war sicher ein sehr wichtiger Moment für Renault. Die Motorenphilosophie mit dem weiten Öffnungswinkel wurde damals heftig kritisiert. Es war ein ganz anderes Konzept, als es die restlichen Teams verfolgten. Niemand hatte uns einen Erfolg in diesem Jahr zugetraut. Wir haben aber immer daran geglaubt und der Sieg war deshalb umso befriedigender."