Die Mannschaft aus Maranello fährt hoffnungsvoll an den Hungaroring und blickt schon vor dem Wochenende positiv auf das Rennen. Nach Vorhersage der Wetterfrösche könnte der Ungarn GP das heißeste Rennen des Jahres werden. Bis zu 38 Grad Luft- und 50 Grad Asphalttemperatur werden den Fahrern und Teams einiges abverlangen. Doch der Scuderia gefallen diese kochend heißen Aussichten.

Felipe Massa setzt auf das Wetter und glaubt an die Konkurrenzfähigkeit von Ferrari in Ungarn: "Ich hoffe, wir können dort wettbewerbsfähig sein. Es wird dort sehr heiß sein; bisher hatten wir in dieser Saison kaum heiße Rennen und ich glaube, die heißen Bedingungen werden uns eine große Hilfe sein." Für den Brasilianer geht es zurück an den Ort, wo er 2009 schwer verunglückte. Jedes Jahr kehrt er an die Strecke zurück, wo er fast sein Leben verlor. Und das merkt man dem Ferrari-Piloten an. Er ist wie ausgewechselt. Nichts erinnert mehr an den Massa, der 2008 fast die Weltmeisterschaft gewonnen hat.

"Ich weiß, was ich tue. Ich will gute Resultate nach Hause fahren", so Massa vor dem Grand-Prix-Wochenende. Er und das Team wissen genau, wen es zu schlagen gilt: "Obwohl die Strecke traditionell Red-Bull-Terrain ist, versuchen wir alles, um das Auto besser zu machen." Vor allem im Qualiyfing müssen die Roten noch eine Schippe drauf legen, denn auf dem Hungaroring ist eine Startposition weit vorne umso wichtiger. "Im Qualifying müssen wir noch ein bisschen schneller werden. Im Rennen ist unser Auto stark, anders im Qualifying. Uns würde es helfen, wenn wir mit besseren Startpositionen ins Rennen gehen würden", schilderte Massa.

Ferrari: Ungarn Bilanz

Ferrari in Ungarn: Vor allem in der Zeit zwischen dem Debüt des Ungarn GP im Jahr 1986 und dem Jahr 1998 verlor Ferrari immer wieder die Materialschlacht im Glutofen Hungaroring. In diesem Zeitraum gelangen nur zwei Siege - 1989 durch Nigel Mansell und 1998 durch Michael Schumacher. Ab 1999 feierte die Scuderia 14 Podestplätze, davon drei Siege. Im vergangenen Jahr fuhren Fernando Alonso und Felipe Massa die Positionen fünf und neun heraus.

Fernando Alonso in Ungarn: Drei Mal schied Fernando Alonso auf dem Hungaroring mit einem technischen Defekt aus. Dem gegenüber stehen vier Podestplätze, zwei vierte Plätze und ein fünfter Rang. Nicht zu vergessen sein Sieg beim Ungarn GP 2003.

Felipe Massa in Ungarn: Der Hungaroring weckt in Felipe Massa schlimme Erinnerungen, denn 2009 traf ihn in der Qualifikation eine Metallfeder am Helm. Bewusstlos rutschte der Brasilianer in die Reifenstapel. Er trug eine Schädelfraktur und eine schwere Gehirnerschütterung davon und konnte den Rest der Saison nicht mehr starten. Sein bestes Ergebnis auf dieser Strecke ist ein vierter Rang aus dem Jahr nach seinem Unfall.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Der Rennspeed ist bei den roten Rennern auf jeden Fall da. Nur die Qualifying-Performance muss sich noch drastisch verbessern. Denn bis die Ferrari-Piloten ihre Startpositionen im Rennen gutgemacht haben, sind die Konkurrenten um Red Bull, Lotus und Mercedes schon längst davon gefahren. Felipe Massa muss in Ungarn langsam zu seiner guten Form zurückfinden, die er bereits am Anfang der Saison gezeigt hat. Bei Fernando Alonso braucht man sich da keine Gedanken machen. Der Spanier wird auch in Ungarn wieder alles aus seinem Boliden herausholen, um auf das Podium zu fahren. (Michelle Noah)