Erleichterung bei Mercedes. Die Stuttgarter kommen im Reifen-Test-Gate lediglich mit einer Verwarnung davon und müssen zudem auf die Young Driver Tests verzichten - angesichts des drohenden Strafrahmens ein verhältnismäßig mildes Urteil. "Einigermaßen zufrieden. Das Tribunal hat fair und transparent eine Entscheidung getroffen. Die respektieren wir", lautete die erste Reaktion von Motorsportchef Toto Wolff, der den Prozess in Paris nicht vor Ort verfolgt hatte.

Champagner sei jedoch keiner geflossen, versicherte der Österreicher, denn das sei nur der Fall, wenn es auf der Rennstrecke Triumphe zu bejubeln gibt. "Wir wollten in dieser Zeit unseren Mitarbeitern 'business as usual' vermitteln. Alles andere hätte den Betrieb nur gelähmt. Das bringt niemandem etwas", stellte Wolff gegenüber der Bild klar.

"Wir haben von FIA und Regelchef Charlie Whiting die Erlaubnis für den Pirelli-Test bekommen. Wir haben mit dem Test nicht vorsätzlich die Regeln gebrochen, das haben die Richter erkannt", rollte der 41-Jährige den Fall noch einmal auf und hielt unmissverständlich fest: "Mercedes stellt sich dem sportlichen Wettbewerb und wollen nicht durch Hinterlist irgendwelche Vorteile erlangen."

Dennoch räumte Wolff ein, dass Fehler begangen wurde, vor allem im Bereich der Kommunikation zwischen den einzelnen Parteien. Hier gelte es anzusetzen, denn die bestehenden Regeln würden ausreichen. "Wir hatten hier eine Situation, in der nicht klar war, wer bei so einer Testabsprache der richtige Ansprechpartner ist, an wen sich ein Team wenden muss", so Wolff. "Wir machen hier Sport, und da wurde einiges sehr heiß gekocht. Aber es ist schließlich niemand zu Schaden gekommen. Es geht um richtige und falsche Kommunikation. Es ging hier nicht um Gesetzesbrüche, sondern um die Interpretation von Sportgesetzen."