Immerhin konnte Mercedes mit Lewis Hamilton einen Fahrer aufs Podium bringen. Lewis Hamilton kam auf den dritten Platz, musste aber Fernando Alonso im Ferrari ziehen lassen, während Nico Rosberg auf dem fünften Platz landete. "Das Auto hat heute eine gute Figur gemacht, aber wir hatten noch immer einige Sorgen mit den Reifen wegen der hohen Temperaturen", sagte Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Deshalb sind wir die Sache vor allem zu Beginn eines Stints vorsichtig angegangen." Gleichzeitig betonte er aber gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass der superweiche Reifen in Kanada nicht zu weich, sondern "in Ordnung" gewesen sei.

Hundertprozentig zufrieden war er aber nicht: "Lewis ist ein starkes Rennen gefahren, aber es ist schade, dass er in den letzten Runden nicht den zweiten Platz halten konnte", gab Brawn zu. "Wie auch immer, das lag nicht an ihm, sondern eher an der Tatsache, dass wir noch ein kleines bisschen Performance in unserem Auto finden müssen, um mit Ferrari und Red Bull wetteifern zu können." Einen weiteren Faktor sah er im Überrundungsverkehr: "Es ist in den letzten Jahren sehr selten vorgekommen, dass Nachzügler so ein großer Faktor in einem Rennen waren wie heute. Sie haben eine entscheidende Rolle gespielt, aber durch den Verkehr zu kommen ist eine der Herausforderungen in der Formel 1."

Und Nico Rosberg? "Nico hatte ein relativ ruhiges Rennen, nachdem er einen starken ersten Stint abgeliefert hatte. Wir müssen analysieren, ob wir heute nicht mehr bei ihm aus der Performance des Autos hätten machen können." Ob er damit den Fahrer kritisiert oder die falsche Strategie meint, ließ er offen. Der letzte Stopp sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen: "Er hatte einen bösen Bremsplatten im rechten Vorderreifen und wir hatten keine Positionen zu gewinnen oder verlieren." Insgesamt sei das Resultat jedoch positiv zu sehen und die Punkte wichtig für die Konstrukteurswertung.