Die ersten sechs Rennen der Formel-1-Saison 2013 sind Geschichte, 13 Grands Prix stehen noch bevor, doch der Aufreger des gesamten Jahres wird vermutlich die Teamorder-Affäre bei Red Bull während dem Großen Preis von Malaysia sein. Nach der viel zitierten Multi-21-Angelegenheit wurde viel über Sebastian Vettels Verhalten und seinen Charakter diskutiert und die Meinungen gingen stark auseinander: War Vettels eigensinnige Aktion gegenüber Teamkollege Mark Webber nun völlig falsch oder verhielt er sich gar so, wie es ein wahrer Champion tun muss? Eine einhellige Meinung zu diesem Thema wird es wohl nie geben.

Viele Beobachter waren jedoch von Vettels Haltung überrascht, als er keinen Hehl daraus machte, jederzeit wieder so zu reagieren. Webber hätte den Sieg in Malaysia nicht verdient nach einigen Vorkommnissen in der Vergangenheit, argumentierte Vettel. "Für viele Leute war es vielleicht überraschend, wie ich mich da verhalten habe. Aber nicht für mich", erzählte Vettel nun gegenüber der Welt am Sonntag. "Außenstehende haben mich für den lieben, braven Sebastian gehalten, der auch seine Meinung für sich behält. Aber so bin ich nicht. Das Bild, das von mir existierte vor diesem Tag, stimmte nicht."

Vettel legte nach und betonte, dass er wieder so handeln würde wie beim Malaysia Grand Prix. Damals habe er den Funkspruch, hinter Webber zu bleiben, nicht verstanden. "Aber ich hätte es auch getan, wenn ich den Funkspruch verstanden hätte. Aufgrund der vergangenen Jahre wäre es nicht fair gewesen, wenn ich hinter ihm geblieben wäre", so der 25-jährige WM-Spitzenreiter. "Ich habe ihn überholt, weil ich es in dem Moment für richtig gehalten habe. Und ich würde es wieder tun."