Nico Rosberg schnappte sich in Monaco seine dritte Pole-Position in Folge - direkt hinter dem Deutschen: Stallgefährte Lewis Hamilton, der Startplatz eins am Samstag nur denkbar knapp verpasste. Besonders der geringe Zeitabstand von 91 Tausendsteln zwischen den Silberpfeilen machte dem Briten Mut. Da er in den drei Freien Trainings noch leichte Schwierigkeiten gehabt habe und viel deutlicher hinter Rosberg war, sei das Qualifying-Ergebnis für ihn eine Erleichterung. "Ich hatte das ganze Wochenende über Probleme mit dem Auto", räumte Hamilton nach der Qualifikation ein. Besonders schwer sei das für ihn vor dem Hintergrund, dass er sonst in Monaco immer gut zurechtgekommen wäre. "Für mich ist es das erste Mal seit 2005, dass ich hier so etwas erlebe. Sonst war ich jedes Jahr immer voll bei der Musik dabei und hatte keine Schwierigkeiten."

Umso schöner sei nun aber natürlich das Herausspringen eines zweiten Startplatzes auf dem anspruchsvollen Stadtkurs. "In Reihe eins zu stehen, macht mich schon sehr glücklich, auch für das Team. Für mich selbst ist das einfach eine massive Verbesserung... gerade, wenn ich an die Trainingssitzungen zurückdenke", strahlte der Champion von 2008. Dass er am Wochenende bis dato klar von Rosberg dominiert werde, sei zwar keine einfach Situation für ihn - beeinflussen lassen wollte er sich davon aber auch nicht. "Für mich ist das eine neue Situation, aber ich scheine ganz gut damit umzugehen", meinte Hamilton, der einmal mehr auf die vergangenen Jahre in Monte Carlo zurückblicken wollte: "Gerade mit Blick auf meine Pace gegenüber der meines Teamkollegen, hatte ich hier in Monaco eigentlich immer gute Resultate. Dieses Jahr ist da definitiv das schlechteste."

Alles eine Frage der Relation

Der Druck laste aber einzig und allein auf ihm selbst - eine Situation, die er annehmen wollte. "Ich muss das einfach korrigieren und sobald ich dazu in der Lage bin, das Maximum aus dem Auto herauszuholen, werden wir in den nächsten Rennen hoffentlich wieder meine echte Pace sehen", sagte der Mercedes-Pilot. Da es in Monaco mit dem Auto für ihn aber eben noch schwer gewesen sei, fühle es sich definitiv mehr wie ein gewonnener zweiter Platz als eine verlorene Pole-Position an. "Gerade auch, wenn man sieht, was vorher hier gelaufen ist, ist das Ergebnis für mich wirklich super", meinte Hamilton zuversichtlich.

Mut schöpfen wollte Hamilton auch aus dem Gesamtergebnis des Teams am Mittelmeer. "Glückwünsche an Nico und die ganze Mannschaft - das war heute hervorragende Arbeit", zeigte sich der Brite als fairer Teamplayer. Dass es für ihn nicht zum Platz an forderster Front gereicht hätte, machte er an einem kleinen Fehler im ersten Sektor seiner fliegenden Runde aus. "Danach ist es aber wirklich zusammengekommen", so Hamilton, dessen Fazit lautete: "Ich habe zwar noch etwas Arbeit vor mir, da ich mich an diesem Wochenende im Auto noch nicht komplett wohlgefühlt habe, aber ich bin zuversichtlich, dass wir morgen ein gutes Rennen fahren können." Das Ziel für den Sonntag sei klar: "Wir werden versuchen, das bestmögliche Resultat für das Team einzufahren."