Beim Großen Preis von Spanien startet die Formel-1-Saison neu: Jedes Team bringt zahlreiche Updates mit an den Circuit de Catalunya, auch der ehemalige Formel-1-Pilot Marc Surer sieht den Spanien GP als 'Neustart'. Für den Schweizer gilt Sebastian Vettel als Topfavorit auf den Sieg im fünften Lauf, doch im Sinne der Spannung hofft der Wahl-Spanier auf ein Comeback von Fernando Alonso, der in der Fahrerweltmeisterschaft bereits 30 Punkte Rückstand auf seinen Erzrivalen Vettel aufzuweisen hat.

Den großen Rückstand führt Surer aber nicht auf Alonso selbst zurück. "Er hat vor allem aufgrund des Teams in den letzten Rennen an Boden verloren", erklärt er im Interview mit Sky. Schon beim Rennen in Malaysia sei es nicht Alonsos Schuld gewesen, dass der defekte Frontflügel am Ende der Start- und Zielgeraden unter das Auto geriet und der Ferrari dadurch manövrierunfähig ins Kiesbett schlitterte. "Die Mannschaft hätte ihn mit seinem defekten Frontflügel in die Box rufen müssen", ist er sich sicher und sieht auch am achten Rang von Bahrain einen eindeutigen Schuldigen. "Bei seinem kaputten DRS in Bahrain hat ebenfalls das Team versagt."

"Da haben sie ihn reingeholt und versucht, den verklemmten Heckflügel durch Runterdrücken zu reparieren, was nicht funktioniert hat", erinnert sich Surer. In Folge musste Alonso ein zweites Mal die Box ansteuern und erneut den hochgeklappten Flügel provisorisch reparieren lassen. DRS konnte er deshalb das ganze Rennen über nicht mehr verwenden. "Eine Fehlentscheidung, die ich überhaupt nicht verstanden habe", kritisiert der 61-Jährige die Mannschaft von Stefano Domenicali.

Doch nicht nur die Mythosmarke aus Maranello muss sich von Surer kritisieren lassen, auch Pirelli sorgt einmal mehr für Unverständnis. "Alle haben gesagt, 'die weichen Reifen sind zu weich'. Also macht man die härteren Reifen einfach ein bisschen weicher. Eigentlich ein Witz. Pirelli hat das Gegenteil von dem gemacht, was alle erwartet haben." Andererseits sieht der Schweizer auch eine positive Entwicklung, weil die härteren Reifen den mittleren ähnlicher werden und somit mehrere Strategien ermöglicht werden. Zudem kommen in Barcelona eben jene beiden härtesten Mischungen zum Einsatz, was Surer gefällt. "Bei der Reifenwahl hat man also dazu gelernt und geht auf Nummer sicher." Das Grundsätzliche Problem mit den Reifen sieht er aber nicht gelöst.